: Wer schreit hat recht? -betr.: Verkehrsberuhigung im Viertel
Betr.: Dito
Ein Aufschrei geht durch den Einzelhandel im Viertel: „Die Verkehrsberuhigung muß weg“. Entsprechend dem Motto: wer schreit hat Recht (?), richtet sich die Aufmerksamkeit der Medien und Politiker auch entsprechend auf die Kaufleute. Aber welcher Senator und Fraktionsvorsitzende ist von Tür zu Tür gegangen und hat die Viertelbewohner befragt, im Sinne eines ausgewogenen Meinungs- und Stimmungsbildes?
Im Viertel haben bei der letzten Beiratswahl mehr als 50 Prozent der Bewohner ihre Stimmen den Parteien gegeben haben, deren Hauptwahlkampfthema die Verkehrsberuhigung war. Wenn wirklich jetzt über die Aufhebung der Verkehrsberuhigung entschieden werden soll, stellt sich die Frage, wo denn ein Abwägungsprozeß stattgefünden hat?
Die Verkehrsberuhigung ist in einem 6jährigen aufreibenden Prozeß unter Einbeziehung des Einzelhandels geplant und mit nicht unerheblichen Kosten umgesetzt worden! Man darf auf die politische und fiskalische Rechtfertigung einer so kurzfristigen Rücknahme, ohne einen ausreichenden Eingewöhnungs- und Beobachtungszeitraum, gespannt sein.
Wir Grünen im Beirat Mitte fühlen uns jedenfalls trotz aller ernstzunehmenden Probleme der Kaufleute an unser politisches Mandat gebunden und werden weiterhin für die Verkehrsberuhigung streiten, Nachbesserungen inbegriffen. Sabine Michaelis, Aalfke Bordeaux; B'90/Grüne im Beirat Mitte
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