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Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht

Gerade in ausweglos erscheinenden Situationen greift mensch nach Rettungsseilen. Manche sind zwar dick, doch fragil in der Tat. Solche Strohhalme, verlockende Karriereaussichten, kaschieren mitunter unseriöse Stellenangebote. Dieser fake ist nicht erst im berühmten Kleingedruckten zu entdecken: Mit gewandter Sprache werden fettgedruckt unattraktive Jobs spitzenmäßig zu verkaufen gesucht. Als ob es nichts Schöneres gäbe. Also Vorsicht vor der Formulierung „Gesucht wird in einem jungen Team, das viel Arbeit gewöhnt ist, ein dynamischer Mitarbeiter“, was so viel heißt wie Knuffen, Überstunden ohne Extrabezahlung. Das Angebot „Aufstiegsmöglichkeiten sind vorhanden. Ein leistungsgerechtes Gehalt wartet auf Sie“, klingt nett, bedeutet aber auch Geduld, Ellenbogen oder skrupellos sein, denn der „Aufstieg“ erfolgt nur bei Personalwechsel oder im Pensionsfall. „Leistungsgerechtes Gehalt“ deutet auf eine Bezahlung an der Tarifuntergrenze hin. Bei dem Zusatz „Die Position wird entsprechend der Bedeutung bezahlt“, dürften bei jedem alle roten Warnsignale aufblinken, bedeutend und interessant sind null relevant. Und noch etwas: Stellen sind nicht gleich Stellen, mitunter existieren sie gar nicht. Firmen, die für ihre Produkte nicht werben können oder dürfen, informieren sich so über die Konkurrenz. Clever, nicht wahr? abc

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