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Wenn man professionell mit Abfall umgeht

Es ist noch am Morgen, und deswegen häufen sie hier in dem Discounter in der Nähe des Kottbusser Tores die Sachen nicht so massenhaft in die Einkaufswägen wie sonst am Wochenende. Könnte ja sein, dass man es ohne diese ganzen Nudeln, die Mehlpackungen, die Softdrinks gar nicht übersteht. Morgens aber laufen die Menschen mit festen Orientierungsmarken durch den Supermarkt, ein schneller Griff bei den Backwaren, noch was zum Trinken, zahlen, und schon geht es wieder raus zum ersten oder auch zweiten Frühstück.

Das steuert wohl auch der Mann an, der mit mir den Laden verlässt, mit seiner Papiertüte an der Hand. Er arbeitet, seine Hose in Orange sagt es, bei der Stadtreinigung. Gleich am Straßenrand parkt das Müllauto, ein kleiner Transporter, die Luke für den Abfall steht offen.

Berlin Fried­richshain-Kreuzberg

267.000 Ein­woh­ner*in­nen.

Über 40.000 Plastik- und Papp­becher sollen in dem Bezirk weggeworfen werden. Und zwar täglich. Dabei gibt es dort seit 2020 ein Zero-Waste-Konzept.

Auf dem Weg zum Auto sieht der Mann von der Stadtreinigung einen Plastikbecher auf dem Boden liegen. Routiniert kickt er ihn Richtung Transporter, die Luke steht ja bereits offen. Und dann … bückt er sich nicht. Der Mann verschwindet mit der Tüte einfach schnell in dem Müllauto. Der Plastikbecher bleibt erst mal auf dem Boden liegen. Thomas Mauch

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