: Wenn man in der Provinz die Zeitung aufschlägt
Emmerich ist eine Kleinstadt, und doch tritt sich hier die Prominenz auf die Füße. Die Ehefrau von Mario Götze kommt von hier, ein ehemaliges Pro7-Model, und der Rennfahrer Nico Hülkenberg.
Ebenso der Fußballnationalspieler Robin Gosens, der mich am zweiten Tag aus dem Stadt-Anzeiger anguckt, einem hauptsächlich Gruppenaufnahmen von Strickclubs und Wandertreffs liefernden, noch nicht von rechts unterwanderten Anzeigenblatt. Gosens, der demselben Dorfklub entstammt wie ich, der eine Saison lang mit seinem Vater in einer Mannschaft stand, hat einen Waldspielplatz finanziert – er wolle „seiner Heimat auch etwas zurückgeben“.
Emmerich,
knapp 32.000 Einwohner*innen, ist eine Hansestadt am Niederrhein direkt an der niederländischen Grenze. Besucht werden kann dort unter anderem das „Museum für Kaffeetechnik“ auf dem Gelände eines Röstmaschinenherstellers.
Als ich am Abend beim Tischtennis das Schlussdoppel spielte, stand auf der anderen Seite ein recht stiller Spieler, der recht eigen spielte, ungelenk, aber durchaus konzentriert und sicher. Sein Name war so gewöhnlich, dass ich ihn mir nicht merken konnte. Die Lokalausgabe der NRZ machte mich schlauer: Christopher Braun, mit Foto in der Zeitung als Teilnehmer der deutschlandweiten Initiative „Ping-Pong-Parkinson“, die aufs Therapeutische des Tischtennisspiels setzt. Wenn auch knapp, hatten er und sein Partner das Doppel natürlich gewonnen. René Hamann
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