: Wenn es guten Kaffee und Kultur im Kaff gibt
Das Fichtelgebirge liegt gut versteckt im „Vierländereck“ im Nordosten Bayerns: Die tschechische Grenze liegt näher als die zu Thüringen und Sachsen und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich als Abenteuer, dem Bezwingen des Felsenlabyrinths in Wunsiedel ebenbürtig.
Doch so hinterwäldlerisch wie gedacht, geht es gar nicht zu. In Schwarzenbach an der Saale befindet sich das Erika-Fuchs-Haus. Das entpuppt sich als tolles Museum für Comic und Sprachkunst, benannt nach der stilprägenden Übersetzerin der Donald-Duck-Comics, die 1933 nach Stationen in München, Lausanne und London der Liebe wegen in dem Kaff gelandet war.
Schwarzenbach an der Saale
6.600 Einwohner*innen,
beherbergt das Erika-Fuchs-Haus, das sowohl interessante Einblicke gibt in das Universum Entenhausen, die Geschichte des Comics, Übersetzungsarbeiten und die Lebensgeschichte der Namenspatin.
Das räumt noch ein weiteres Vorurteil ab. Denn ein paar Straßen weiter, im liebevoll eingerichteten Café Polka, wird der Espresso wie in der Großstadt mit Siebträgermaschine gebraut, es gibt Hafermilch und veganen Kuchen. Betrieben wird es von einem jungen Paar, dem die Münchner Immobilienpreise zu hoch waren. Das Café ist ihnen Herzensangelegenheit, Geld verdienen sie mit anderem. Ihr Chef räkelt sich auf der grünsamtenen Sitzbank: Rudi, ein Rassekater mit illustrer Vergangenheit: Der polnische Zoll hatte ihn beschlagnahmt. Eiken Bruhn
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