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■ Wenn der Castor nach Lubmin rolltRuhiges Hinterland in Brandenburg

Rheinsberg (taz) – Etwas verloren standen gestern etwa 120 Menschen mit farbenfrohen Anti-AKW-Symbolen im Nieselregen vor dem Bahnhof Rheinsberg. Anti-AKW-Initiativen und kirchliche Umweltgruppen aus Mecklenburg und Brandenburg hatten zum ersten Sonntagsspaziergang gegen Castor-Transporte vom ehemaligen AKW Rheinsberg ins Zwischenlager Lubmin aufgerufen. Die RheinsbergerInnen konnte man in dem Demozug an beiden Händen abzählen. Einige Einheimische beschimpften die AKW-GegnerInnen. Reinhard Dalchow kann das nicht entmutigen. „Wir müssen erst mit den Leuten ins Gespräch kommen“, meint der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg.

Ein Aktivist der Grünen Liga ist pessimistischer. „Rheinsberg soll ein attraktiver Touristenort werden. Alles, was an die Kraftwerksruine erinnert, soll schnell verschwinden.“ Daher haben viele Rheinsberger die Ankündigung der Energiewerke Nord begrüßt, mit dem Abtransport von drei Castoren ins atomare Zwischenlager Lubmin in den nächsten Monaten zu beginnen. Die PDS Mecklenburg-Vorpommern will das tolerieren. Die Partei hat unter den Kraftwerksarbeitern von Rheinsberg eine große Wählerbasis.

Die AtomkraftgegnerInnen fordern, daß der strahlende Müll aus dem 1990 stillgelegten AKW im Kraftwerk selbst zwischengelagert wird. Jeden dritten Sonntag im Monat findet in Rheinsberg künftig ein Anti-AKW-Spaziergang statt. Peter Nowak

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