: Wenn Stelen die Finanzen quälen
KITA BREMEN Nach dem Ärger um die geplante Umbenennung der städtischen Kindergärten stehen nun Schadenersatzforderungen im Raum. Hintergrund ist eine Kosten überschreitende Ausschreibung
Der kommende Woche tagende Betriebsausschuss der städtischen Kindergärten steckt in einer Zwickmühle: Er muss über ein 148.000 Euro umfassendes Marketingpaket für Kita Bremen befinden. Stimmt er der Ausgabe zu, wird ein im vergangenen Dezember nach langen Diskussionen beschlossener Kostenrahmen eingehalten. Andererseits drohen dann kaum zurückweisbare Schadenersatzforderungen eines Bauunternehmens.
Hintergrund dieser Bredouille ist eine von Kita Bremen vorgenommene Projektausschreibung, bei der es unter anderem um den Bau von Stelen und Kugeln ging, die als bespielbare Symbole vor den 77 stadtbremischen Kitas aufgestellt werden sollen. Die Kugeln sind essentieller Teil des neuen Corporate Designs, zu dem neben einem Web-Relaunch, intensivierter Öffentlichkeitsarbeit und Hinweisschildern auch ein neuer Name gehören sollte. Nachdem die Umbenennung in „Bremen Kidz“ in den politischen Gremien wegen des Kostenaufwands gecancelt wurde – nebenbei war der Name längst durch die Bremer Schulverweigererprojekte belegt – standen statt der ursprünglich beantragten 260.000 Euro noch besagte 148.000 Euro zur Verfügung.
Trotzdem gab Kita Bremen einem Anbieter den Zuschlag, der allein für die erforderlichen Baumaßnahmen beinahe die doppelte Summe berechnete. „Das haben wir umgehend gestoppt“, sagt Sozialressort-Sprecherin Petra Kodré – nun aber sei eine Schadensersatzforderung zu befürchten. Zu erwägen sei deswegen, so Kodré, den Kostenrahmen trotz anders lautender Beschlüsse zu überschreiten: „Sonst muss man Geld eventuell ohne Gegenleistung ausgeben.“
Unstrittig ist hingegen der Austausch 40 Jahre alter Kita-Tafeln mit „unzeitgemäßen“ Verbotsauflistungen. Henning Bleyl