piwik no script img

Weniger Kita-Neubau

■ Niedersachsen-SPD legt Bedarf neu fest

Die SPD-Landtagsfraktion will den Bedarf zur Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz herunterrechnen. Durch eine Novelle des 1992 von der damaligen rot-grünen Landesregierung beschlossenen Kita-Gesetzes sollen 1996 rund 30.000 Kita-Plätze weniger notwendig sein als bisher geplant. Das kündigte Fraktionsvize Peter-Jürgen Schneider gestern an.

Nach geltendem Gesetz benötigt das Land laut Schneider rund 228.000 Plätze bis zum Stichtag 1.1.96. Durch die Novelle wären nur noch knapp 200.000 Plätze notwendig. Zur Zeit gebe es in Niedersachsen etwa 176.000 Plätze in Kindergärten, Horten, Krippen oder Spielkreisen. Den Bau der fehlenden rund 20.000 Plätze durch die Kommunen soll das Land nach dem Willen der SPD-Fraktion mit Verpflichtungsermachtigungen in Höhe von 80 Millionen Mark fördern.

Nach Ansicht der Grünen Landtagsfraktion wird der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz durch die Novelle unterlaufen. Von einer „Bankrotterklärung sozialdemokratischer Kindergartenpolitik“ sprach die CDU-Fraktion in einer Pressemitteilung. Die SPD habe sich von der fristgerechten Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz verabschiedet. Durch die Kürzung der Personalkostenzuschüsse würden die Elternbeiträge in Niedersachsen deutlich steigen. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen