: Wenig objektiv
Betr.: „Ein echtes Ärgernis“, taz hamburg v. 6. 2.
Als echtes Ärgernis möchte ich Ihre Rezension bezeichnen. Ich war, wie viele andere Besucher auch, von dieser Show sehr angetan. Sie hingegen werfen der Truppe Langatmigkeit und Unfähigkeit vor. In Zeiten von MTV und VIVA, in unserer „Mega-, Super-, Hyper-Gesellschaft“, hat es scheinbar manch einer verlernt, auf die leisen Töne zu achten. Da lässt bei manch einem die Faszination nach, wenn die Tänzer ihre wenig aufregenden Kostüme während der gesamten Vorstellung nicht wechseln. Das kann man durchaus nachvollziehen.
Was jedoch unverständlich bleibt, ist die Art der Kritik. So bitterböse und wenig objektiv, dass man sich fragt, ob nicht ein anderes Problem dahintersteckt. Das Kampnagel selbst? Von Naivität und unfreiwilliger Prüderie wird bei ihnen gesprochen. Prüderie möchte man den Kritikern vorwerfen, die sichtbare Polster und Körperbehaarung aus einem falsch verstandenen Sinn für Ästhetik kritisieren, der durch moderne Hochglanzmagazine geprägt wurde. (...) Nika Kramer