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Wem ein Bremer Borgward die Welt bedeutet

Borgward-Nostalgiker unter sich: „Ich habe noch nie ein anderes Auto besessen“, bekannte Detlef von Ahsen, stellvertretender Vorsitzender des Borgward-Clubs Bremen, gestern beim Veteranen-Treffen auf dem Domshof.

Rund 100 eingefleischte Fans und einige Schaulustige hatten sich am Wochenende zu ihrem alljährlichen Treffen in der Heimat des Automobilproduzenten Carl F.W. Borgward getroffen. Vor 35 Jahren verließen die letzten Fahrzeuge der Marken Borgward, Goliath und Lloyd die Bremer Fabriken.

Gerade Alltagsfahrzeuge sollten die Produkte der drei hanseatischen Marken zu ihrer Zeit sein, dazu für möglichst viele Menschen erschwinglich. Dennoch schlugen sich einige dieser Autos bei Rennen wacker: Eine Serien-Isabella fuhr 1954 bei einem Langstreckenrennen in Mexiko als sechste ihrer Klasse ins Ziel, obwohl die eigens für dieses Rennen ausgerüsteten Borgwards bereits nach Unfällen ausgefallen waren. Vier Jahrzehnte später erreichte Wolfgang Wischnewski aus Achim bei der inzwischen als Nostalgie-Veranstaltung ausgetragenen 3.000-Kilometer-Tour denselben Platz – natürlich mit seiner 54er Isabella.

Von Ahsen zumindest hat sich vor 13 Jahren als Schüler seine erste Borgward Isabella, Baujahr '61, für 800 Mark gekauft. Ihr desolater Zustand war binnen zwei Jahren restauriert und sein Besitzer um einige Erfahrungen reicher. „Um ein Wochenende am Auto basteln zu können, mußte ich zwei Wochenenden lang Geld verdienen.“ Heute fährt sein Schmuckstück noch immer. Von Ahsen: „Wo ich mit der Straßenbahn nicht hinkomme, nehme ich Isabella.“

dpa / Foto: Karsten Joost

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