: Weltbank stoppt Kredit
■ Umweltschützer jubeln: Staudamm in Nepal wird das Geld abgegraben
Washington (AFP/taz) — KritikerInnen des geplanten Staudamms Arun III in Nepal haben allen Grund zum Feiern: Die Weltbank hat einen 175-Millionen-Dollar-Kredit zurückgezogen. Die Risiken seien aufgrund zu schwacher Institutionen in dem asiatischen Land zu groß, sagte Weltbankpräsident James Wolfensohn am Freitag in Washington. Gemeinsam mit der nepalesischen Regierung wolle man sich jetzt bemühen, alternative Möglichkeiten zur Sicherung der Energiebedürfnisse des Landes zu finden.
Das Wasserkraftwerk Arun III hätte eine Kapazität von 200.000 Kilowatt haben sollen und mit mehr als einer Milliarde Dollar eineinhalbmal soviel gekostet wie der gesamte Haushalt Nepals. Wegen seiner katastrophalen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt war das Projekt in Nepal und bei internationalen Umweltschutzorganisationen auf heftige Kritik gestoßen. Im Arun-Tal leben etwa 450.000 Menschen. Allein wegen des Baus einer 122 Kilometer langen Zufahrtsstraße zu dem Staudamm hätten zusätzlich eine Million Familien ihr Land verloren. Die Umweltschutzgruppe „Urgewald“ nimmt an, daß jetzt auch der deutsche Zuschuß in Höhe von 235 Millionen Mark für das Staudammprojekt zurückgezogen wird. Sie weist darauf hin, daß der Vertrag zwischen Nepal und der Bundesrepublik vorsieht, daß das Geld im Fall eines Scheiterns von Arun III für andere Projekte in Nepal zur Verfügung gestellt wird.
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