: Welche Fettaugen sind schlimmer?
■ betr.: Wachskerzengerade / Gegen SED-Kader
betr.: Wachskerzengerade/Gegen SED-Kader
Irgendwann stand in der taz ein Beitrag mit der ersten Überschrift und in der Volksstimme einer mit der zweiten Überschrift.
Ich sehe folgenden Zusammenhang: Die Bundesregierung will gegen die alten SED-Kader, die in der früheren DDR weiterhin in führenden Positionen tätig sind, kompromißlos vorgehen, so Bundesinnenminister Schäuble. (Zwischenbemerkung: Ich verabscheue das Attentat auf ihn und wünsche ihm gute Besserung.)
Allerdings kann ich mich mit der Formulierung nicht einverstanden erklären, daß er die Wut der Menschen in der früheren DDR teile und daß es nicht angehe, daß die, die schon vorher oben waren, nun wieder als Fettaugen auf der Brühe schwimmen. Denn die, die er meint (und das zurecht), sind die echten Wendehälse. Das sind diejenigen, welche aus der SED austraten, um ihre Posten zu behalten. Leider sagt er kein Wort zu den neuen Fettaugen auf der Brühe. Ich meine damit die „neuen“ Bundestagsabgeordneten mit einem schönen Salär für zwei Monate und vor allem die Minister ohne Geschäftsbereich, die „für gewichtige Untätigkeit jeweils 35.000 Märker einheimsten“ (taz). Und dazu passend die Formulierung des MdB Freimut Duve (SPD): „Aus Blockflöten sind Wachskerzen geworden. Kerzengerade in die neue Zeit.“
Frage: Welche Fettaugen sind schlimmer? Dieter Lang, Altenbrak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
