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Weitere Anklagen im Pariser Iranskandal

■ Die Affäre um die illegalen französischen Waffenlieferungen an den Iran zieht jetzt Anklage gegen Berater Hernus nach sich

Paris/Amman (afp) - In der Affäre um die illegalen Waffenlieferungen des französischen Rüstungskonzerns Luchaire an den Iran ist es zu zwei weiteren Anklagen gekommen, nachdem bereits in der vergangenen Woche der Generaldirektor Daniel Dewavrin angeklagt worden war. Wie am Montag von Justizseite verlautete, richten sich die neuen Anklagen wegen Verstoß gegen die Gesetze über Waffenhandel, Unterlagenfälschung sowie Amtsmißbrauch und Beamtenbestechung gegen einen ehemaligen Berater des einstigen Verteidigungsministers Charles Hernu, Jean Francois Dubos, und Guy Motais de Narbonne, welcher der Luchaire– Direktion angehört. Sowohl Dewavrin wie Dubos und Motais de Narbonne sind in dem Bericht, durch den die Luchaire–Affäre neu ans Licht kam, belastet worden. Die bereits 1986 von einer Lokalzeitung publik gemachten illegalen Waffengeschäfte des Rüstungsbetriebs mit Teheran wurden von 1983 bis 1986 unter der sozialistischen Regierung und mit mutmaßlicher Rückendeckung durch das damals von Hernu geleitete Verteidigungsministeriums abgewickelt. Der französische Botschafter in Amman, Patrick Leclercq, bekräftigte unterdessen, Frankreich habe für die jüngste Freilassung französischer Geiseln aus der Gewalt proiranischer Gruppen im Libanon dem Iran „keine einzige Waffe“ verkauft und „keinerlei geheimes Geschäft“ vereinbart. Nach der Freilassung von Jean– Louis Normandin und Roger Auque Ende November war von französischen Gegenleistungen in Form von Rüstungsmaterial und Geld die Rede gewesen.

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