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■ Wegen angeblicher Hilfe für AltnaziNS-Opfer fordern Lambsdorffs Entlassung

Hamburg (AFP) – Die Bundesregierung ist nach einem bericht des Spiegel von ehemaligen Nazi-Opfern aufgefordert worden, Otto Graf Lambsdorff (FDP) als Beauftragten für die Verhandlungen über eine Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern zu entlassen. Dies hätten die Vorsitzende des Auschwitz-Komitees, Esther Bejarano, und ehemalige Zwangsarbeiter verlangt. Sie werfen Lambsdorff vor, Anfang der 50er Jahre „politischer Helfershelfer von Nazikriegsverbrechern“ gewesen zu sein. Lambsdorff wies die Vorwürfe als „Mischung aus Dichtung und Wahrheit“ zurück.

Den Vorwürfen zufolge trat Lambsdorff damals als Bezirksvorsitzender der FDP Aachen mit dem hochrangigen SS-Führer Werner Best öffentlich auf und verlangte eine Amnestie für NS-Kriegsverbrecher. 1952 habe er nach einem Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) den Kriegsverbrecher Antoine Touseul getroffen, der aus der Haft in Holland geflohen war und die FDP um Hilfe gebeten habe.

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