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Wegen "Killerspiele"-VorwurfComputerspiel-Contest abgesagt

In Karlsruhe sollte ein Wettbewerb unter PC-Spielern stattfinden - unter anderem mit Ego-Shootern. Die Stadt wehrte sich vehement, auch wegen Winnenden. Die Spieler fühlen sich als Populismus-Opfer.

Stein des Anstosses: Ego-Shooter wie "Counterstrike" . Bild: screenshot counter-strike.net

Am 5. Juni sollte es eigentlich soweit sein: Beim "Intel Friday Night Game" in einer städtischen Halle in Karlsruhe war geplant, dass professionelle Computerspieler aus der so genannten E-Sport-Liga gegeneinander antreten, um ihrem Hobby zu frönen. Daraus wird nun mal wieder nichts: Nachdem es im aktuell laufenden Kommunalwahlkampf in der Stadt am Oberrhein zu teils heftigen Auseinandersetzungen um das unter Gamern populäre Event gekommen war, zog der Veranstalter Turtle Entertainment nun von sich aus den Stecker.

Die CDU-Fraktion sah in dem "Night Game" ein "Killerspiel-Event", bei dem auch Ego-Shooter wie "Counterstrike" (frei ab 16) und "Warcraft 3" (frei ab 12) gespielt würden. Dies sei angesichts des Gedenkens an den Amoklauf von Winnenden nicht akzeptabel. Turtle Entertainment argumentierte dagegen, dass es sich bei den E-Sport-Events um eine seit Jahren etablierte virtuelle Sportveranstaltung handele. Zudem war gleichzeitig ein so genanntes "Eltern-LAN" geplant, bei dem die Bundeszentrale für politische Bildung Erwachsene darüber informieren, was ihr Nachwuchs vor dem Rechner treibt. Auch aus diesem Grund war die Veranstaltung zunächst genehmigt worden.

Zuvor hatte sich Turtle Entertainment bereits Absagen in Nürnberg und Stuttgart eingehandelt - ebenfalls mit Verweis auf Killerspiele und Winnenden. Das Unternehmen sieht sich und die Spieler dagegen als Opfer einer Wahlkampfdebatte. "Es war höchste Zeit, einen Schlussstrich unter die unsäglichen Diskussionen im Gemeinderat Karlsruhe zu setzen", sagte Turtle-Manager David Hiltscher gegenüber dem Spielerportal "Fragster". Man habe ein klares Signal an die Lokalpolitiker senden wollen, dass der E-Sport "kein Spielball für populistischen Wahlkampf" sei. "Wir lassen uns nicht in dieser Art und Weise öffentlich demontieren."

Bei der CDU, die auch den Bürgermeister stellt, der die Veranstaltung zunächst zusammen mit dem "Eltern-LAN" genehmigt hatte, wurde hingegen gejubelt. "Eine Veranstaltung, bei der "Killerspiele" den Schwerpunkt bilden, hat in einer städtischen Halle nichts zu suchen", sagte der Kreisvorsitzende Ingo Wellenreuther. Dies sei mit dem Werteverständnis seiner Partei nicht vereinbar.

Bei der SPD hatte man sich dagegen eine weniger aufgeregte Debatte gewünscht. "Wird die CDU jetzt auch beantragen, die Zuschüsse für die Schützenvereine in Karlsruhe zu streichen und die Schießstände auf der Kirmes zu verbieten?", fragte Lokalpolitikerin Doris Baitinger gegenüber dem Lokalportal "KA-News".

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21 Kommentare

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  • H
    hirntot

    @Reiner Moysich

     

    Es gibt momentan keine eindeutigen Ergebnisse "Killerspiele" und ihre Auswirkungen betreffend.

     

    Ausserdem ist es ein weit verbreiteter Irrtum dass die Armee solche Spiele benutzt um die Hemmschwelle zu senken. viel eher werden taktische Manöver trainiert bzw. mit einer modifizierten Waffe welche zur Steurung benutzt wird der Umgang mit ebenjener Waffe geübt wird.

     

    Was ich schade finde ist das die Diskussion über solche Spiele nur anhand der Aussagen einiger populistischer Politiker bzw semiprofesionell recherchierter Berichte stattfindet.

  • M
    moho

    Ich frage mich ob die CDU auch weiß, was Werte überhaupt sind. Die reden zwar ständig davon aber sie scheinen nicht wirklich eine Vorstellung von guten Werten zu haben.

  • O
    ole

    Unwissenheit + Wahlkampf + Populismus = blindwütiger Aktionismus.

     

    Und das hatten wir ja schon.

    Counterstrike = potentielle Killer.

    Paintball = potentielle Amokläufer.

    Gegner einer unkontrollierbaren Internetzensur = potentielle Pädophile.

     

    Ich kann lediglich erkennen, daß die agierenden Politiker und auch viele Erwachsene die Jugendlichen und auch die neuen Medien nicht mehr verstehen. Sie kommen einfach nicht mehr an sie heran. Vielleicht haben sie auch Angst vor einer Jugendkultur, zu der sie keinen Zugang mehr finden.

     

    Der Versuch, einen gläsernen Schutzschirm zu installieren, unter dem die Jugend "wohlbehütet" nach den Maßstäben der Erwachsenen aufwächst wird scheitern, solange diese Kuppel durch Verbote und Bevormundungen untermauert wird.

     

    Und wie man an diesem Beispiel deutlich erkennen kann, sind die Belange der Jugendlichen so lange uninteressant, so lange diese keine potentiellen Wähler sind. Damit aber nicht genug. Man nivelliert und diffamiert, um für sich noch Punkte zu sammeln. Das ist erbärmlich und kontraproduktiv.

  • AC
    ab cd

    Sehr gut, Luise, du hast schon viel gelernt, in kommenden Kriegen wirst du als Tötungsmaschine sicherlich gut funktionieren. Blutlachen lediglich als Signal zu sehen, dass der Gegner erledigt ist, ist eine wichtige Voraussetzung für diesen Job.

  • SW
    Stefan W.

    Warum eigentlich diese blödsinnige Fixierung auf die sogenannten "Killer-Spiele"?

    Ich bin seit rund 15 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr und habe in diesem Zeitraum rund 120 Leichen aus Autos geschnitten. Mit Abstand häufigste Unfall- bzw. Todesursache: Überhöhte Geschwindigkeit! Kommt jetzt jemand auf die Idee, die Formel 1 oder DTM zu verbieten oder die entsprechenden Computerspiele? Wenn die "Killer-Spiele" Anleitung und Training zum Amoklauf darstellen, dann müssten man die Rennspiele doch konsequenterweise als Vorbereitung zur Selbst- bzw. Fremdtötung durch Raserei (ca. 40% aller Unfälle = ca. 2000 tote pro Jahr!) ansehen und ebenfalls verbieten. Aber da würde man sich nicht nur öffentlich der Lächerlichkeit preisgeben (wie in Karlsruhe), die Politiker würden sich auch mit einer Milliardenindustrie anlegen... Und da bleibt man dann doch lieber vernünftig!

  • RM
    Reiner Moysich

    @ Luise u.a.

     

    Beim spielerischen Töten passiert ähnliches wie beim „Mentalen Training“, welches speziell im (Spitzen-) Sport angewandt wird: gedanklich werden Handlungen eintrainiert, welche danach in der Realität leichter abgerufen werden können. Während beim Sport hiermit eine bessere Leistung resultiert, wird bei den Killerspielen jedoch die Schwelle zum wirklichen Töten verringert! Diese Schwelle wird dann umso eher überschritten, je weniger stabil die Persönlichkeit ist und umso mehr Aggressionspotenzial (über was auch immer) vorhanden ist!

    Und da längst nicht alle über eine stabile Persönlichkeit verfügen, ist es völlig unverantwortlich, solche "Spiele" zu erlauben!!

  • O
    ole

    Der Trend zur Mittelmäßigkeit hält an.

  • A
    ARE

    @Sinon

     

    "schlechte Verlierer" oder auch "schlechte Mitspieler" ist der bisher beste Hinweis auf den Kern des Ganzen und das sowohl in Hinsicht auf die PC-Gamer und deren Kritiker sowie der Amokläufer und deren Umfeld.

     

    Es ist der üble Gedanke, der das Material zur todbringenden Waffe macht!

     

     

    @"R-A-F"

     

    Meine Annahme: männlich und um die 15! ;-)

     

    Dies würde zu meiner Beobachtung passen, dass es einige männliche Jugendliche gibt, die mit Stolz verkünden, dass sie kein einziges Buch in ihrem Zimmer stehen haben. Als Antwort auf die Frage, was sie denn so in der Freizeit machen, kommt meistens "Glotze und PC". Der Textbeitrag von R-A-F repräsentiert ein typisches Ergebnis solchen Denkens und Handelns. WWK, HL2, CS etc. üben auf Jungen nicht nur eine hohe Anziehungskraft aus und binden diese zeitlich stark, sie verhindern im Verbund mit den bekannten Schwächen unseres Schulsystems und anderen negativen Großtendenzen unserer Gesellschaft massiv deren Lernfortschritt! Die stete Zunahme von Haltungsschäden und Ernährungssünden wundert mich überhaupt nicht.

     

    Dann lieber PaintBall, auch wenn M.K. aus Winnenden das ebenfalls spielte! (s.o. "üble Gedanken"!!!)

     

    Ich würde in dem Fall, wo Waffen unbedingt eine Rolle spielen müssen, z.B. jedem PC-Gamer eine Ausrüstung sponsern, damit sich die jugendlichen Kräfte im freien Gelände "entladen" können! Aufmerksame Beobachter können so ganz gut ihre Schlüsse aus deren Verhalten ziehen, wenn die dann schon mal aus sich raus gehen. Zudem ist das auch nicht schlechter, als die etablierten Mannschaftssportarten mit ihrem bekannt hohen Verletzungsrisiko.

  • L
    Luise

    .."Mit Lust andere töten", so ein Spruch kann ja wohl nicht wahr sein. Hallo...aufwachen!! Das sind PC-Spiele, deren Bilder aus Pixeln bestehen und die auf Schnelligkeit ausgerichtet sind.

     

    Wer das noch nicht verstanden hat, der sollte von sich auch nicht behaupten, dass er über Medienkompetenz verfügt. Und gerade die muss neben Respekt vor dem anderen und seiner Meinung von den Eltern an die Kinder von klein an als Unterscheidungsmerkmal zwischen Realität und Fiktion vermittelt werden.

     

    So soll z.B. das viel geschmähte Blut an der Wand ein deutliches optisches Signal sein, dass der Gegner keine Gefahr mehr darstellt. Wer seinen Avatar etwa stehen bleiben lässt, um ihn Blut betrachten zu lassen - wozu das denn ? - wie manche Politiker behaupten, der wird erleben, dass seine Figur ganz schnell aus dem Spiel ist, weil sie - sehr zum Ärger seiner Mitspieler - selbst zum Ziel geworden ist. Und wer wie etwa bei GTA unbeteiligte Fussgänger überfährt, der wird nicht etwa mit "Pluspunkten" belohnt, sondern hat ganz schnell die Polizei am Hals.

     

    Menschliche Aggression ist ein genetischer Fakt, die man nicht durch Ausblenden und Verbieten im Zaum halten kann, sondern nur durch vernünftigen Umgang mit ihr. Wenn Jugendliche diese dennoch empfinden, fragt man sich schon, wie sie dann gelassen damit umgehen sollen, wenn sie es nicht zuhause gelernt haben.

     

    Wer glaubt, bei PC-Spielen an eine unangemessene Schnittstelle gestoßen zu sein, der hat die kulturelle Gesamtentwicklung der letzten 30 Jahre verschlafen. Und damit meine ich en detail:

    Zeitungen

    Kino

    Fernsehen

    Theater

    Oper

  • S
    Simon

    Dieser Artikel unterschlägt, dass nicht nur die CDU-Fraktion an der Absage der Intel Friday Night Games in Karlsruhe beteiligt gewesen ist, sondern auch die Fraktion der Grünen. Unglaublich, wie sich die Grünen zu solch populistischem Aktionismus haben hinreißen lassen.

  • S
    Sinon

    @Reiner Moysich: Sie bewerten in Ihrer Argumentation ein Detail nicht hoch genug: Es ist nur ein Spiel. Jeder, der nicht schon vorherei nen Knacks hat, ist sich dessen zu jeder Zeit bewusst. Wenn sie bei Mensch-Ärger-Dich-Nicht einen kleinen Holzklotz aus dem Spiel werfen, ist das nicht mehr oder weniger gewalttätig als wenn sie bei Counterstrike einen Haufen Pixel, der genau betrachtet noch weniger existiert als die M-Ä-D-N-Figur, "erschießen". Der einzige Unterschied ist der Detailgrad, mit dem das ganze dargestellt wird. Man hat schon vor mehr als 15 Jahren am PC sich bewegende Pixel in am Boden liegende Pixel verwandelt (Doom I anno 1993 z.B.) und niemanden hat es gestört. Das "Problem" ist, dass der gleiche Vorgang heutzutage besser aussieht. Soll man der Spieleindustrie also verbieten, Fortschritte im Bereich der 3D-Animation zu machen?

    Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung im Familiekreis wie unglaublich sich schlechte Verlierer aufregen und toben können, wenn man sie bei einem Brettspiel zurück auf Anfang setzt. Gesellschaftsspiele fördern also die Aggressivität. Werden sie deshalb verboten? Nein. Hier geht es wiedereinmal nur um die Verteufelung der unbekannten Neuerung. Die arabische Sprache hat dafür das wunderbare Wort "Bid'a", was dringenst Einzug ins Deutsche halten muss.

    Und bloß, weil jemand "Killerspiele" spielt, heißt das nicht, dass er das Leben nicht hoch schätzt. Ich für meinen Teil kann von mir behaupten noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen zu haben, was ich von einigen Nicht-Computerspielern, die ich kenne, nicht behaupten kann. Dieser Zusammenhang erscheint mir also rein spekulativ zu sein.

  • R
    R-A-F

    So ums eins klar zu stellen, Deutschland ist im vertrieb mit waffen auf rang 3 Weltweit. Das heisst deutschland verkauft Tötungsmaschienen und ist einer unter den Grössten waffen zulieferer welt weit ,hallo haben die nen schaden die politicker

    dass kann doch nich angehen .

    Nen Beispiel wenn eine messe wo waffen dargestellt werden und zum verkauf angeboten werden Militär messe da treffen sich auch jede menge leute die was kaufen und wer weis villeicht damit auch töten .

    Fakt ist Deutschland wird von nem haufen Rentnern regiert das sollte verboten werden die politik ist sowas von verlogen und niederträchtig belügen uns nach strich und faden und sowas ist erlaubt .

    Naja eins ist klar die amokläufer machen was falsch nich die schulen müssen gestürmt werden sondern der bundestag .

  • L
    LunaTuna

    Ich hab tatsächlich schon zu hoffen gewagt, dass die Politik den stiefmütterlichen Umgang mit Computerspielen abgelegt hat, aber bei der CDU dauerst scheinbar wie üblich ein paar Jahre länger.

     

    Warcraft 3 und Counterstrike reißerisch als Killerspiele darzustellen zeugt von mangelndem Fachwissen und/oder populistischen Absichten. Ähnlich wie bei dem verkümmerten Waffengesetz geht es scheinbar nur darum Aufsehen zu erregen statt die wirklich Probleme anzugehen.

     

    Über diese Art Politik kann man eigentlich nur den Kopf schütteln, besonders da ja der Veranstalter sogar zur bessern Aufklärung beitragen wollte.

     

    Das Verhalten von Turtle Entertainment erscheint mir professionell und ich hoffe sie finden einen alternativen Veranstaltungsort. Die Intel Friday Night Games sind ja schon seit langem eine etablierte Veranstaltungsreihe.

  • L
    LunaTuna

    Ich hab tatsächlich schon zu hoffen gewagt, dass die Politik den stiefmütterlichen Umgang mit Computerspielen abgelegt hat, aber bei der CDU dauerst scheinbar wie üblich ein paar Jahre länger.

     

    Warcraft 3 und Counterstrike reißerisch als Killerspiele darzustellen zeugt von mangelndem Fachwissen und/oder populistischen Absichten. Ähnlich wie bei dem verkümmerten Waffengesetz geht es scheinbar nur darum Aufsehen zu erregen statt die wirklich Probleme anzugehen.

     

    Über diese Art Politik kann man eigentlich nur den Kopf schütteln, besonders da ja der Veranstalter sogar zur bessern Aufklärung beitragen wollte.

     

    Das Verhalten von Turtle Entertainment erscheint mir professionell und ich hoffe sie finden einen alternativen Veranstaltungsort. Die Intel Friday Night Games sind ja schon seit langem eine etablierte Veranstaltungsreihe.

  • RM
    Reiner Moysich

    „Ehrfurcht vor dem Leben“ vermitteln!

     

    Ich bin entsetzt darüber, dass Menschen, wie z.B. der Karlsruher OB Fenrich, die Absage der auch mit Killerspielen versehenen Computerspiel-Party mit dem seltsamen Argument bedauern, jene Spiele seien „Faktum unserer Jugendkultur“.

    Denn dies bedeutet, es ist für Fenrich und andere überhaupt nicht wichtig, was bei solchen Spielen gemacht wird (hier: mit Lust andere Menschen zu töten), sondern nur, dass so etwas von einem nicht unerheblich großen Teil der heutigen Jugend gerne und ausgiebig betrieben wird. Aber ich finde, es ist sehr wichtig, genau hinzusehen, womit ein bedeutsamer Teil unserer Jugend seine Zeit vertreibt und dann gegebenenfalls - wie jetzt - lautstark Kritik zu üben und für so etwas die Jugend Verrohendes nicht noch extra städtische Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen!

     

    Ich frage mich aber auch, was für ein Menschenbild nicht nur solche Jugendlichen, sondern auch z.B. der „Christdemokrat“ Fenrich haben; sicher kein christliches oder humanistisches! Ich vermisse bei ihnen sehr so etwas wie „Ehrfurcht vor dem Leben“ eines Albert Schweitzer, den er sogar sehr schmerzte, wenn er zu Forschungszwecken Insekten unter dem Mikroskop töteten musste, um Menschenleben retten zu können.

     

    Schließlich vermittelt uns auch die Evolution die unermessliche Kostbarkeit eines jeden Menschen: wir sind das vorläufige Endprodukt einer jahrmilliarden langen sehr harten Entwicklungsarbeit mit unzähligen schmerzhaften Korrekturen - nur so können wir nun über die unterschiedlichsten faszinierenden Möglichkeiten im sozialen, körperlichen und geistigen Bereich verfügen. Darüber hinaus wissen wir gar nicht, ob so etwas Kostbares und Einzigartiges wie der Mensch noch irgendwo sonst im gesamten Universum existiert.

    Auf jeden Fall gehört zu etwas Kostbares nicht ohne Notwendigkeit getötet - auch nicht im Spiel!

  • F
    Frank

    PC-Spieler von Ego-Shooter = Mörder

     

    Eine Unverschämtheit und Heuchelei sondergleichen. Diverse Fernsehsendungen sind mit Sex und Mord bis ins kleinste Detail (und das an einem X-belibigen Vormittag)ausgeschmückt, dass einem dabei schon schlecht wird. Wer von den Damen und Herren der Moralapostel geht denn mal bitteschön dagegen an.

    Denn jeder der solche Sendungen anschaut wird ein Sexualverbrecher und Mörder.

    Oder Was?!!

  • T
    twolate

    Kleiner Faktenfehler: Warcraft 3 ist kein Egoshooter, sondern ein Echtzeitstrategiespiel. Der Unterschied könnte größer kaum sein

  • T
    Tate1066

    warcraft 3 ist ein Strategiespiel und kein Ego Shooter

  • O
    ohno

    Und die Fechter! Solche widerwärtigen Veranstaltungen, wo die Tötung eines Menschen simuliert wird, gehören dringend verboten!

  • L
    l.z.

    das ist doch alles reiner populismus.

    höchstwahrscheinlich hat keiner der politiker, die für diese verbote stehen, je solch ein "killerspiel" gespielt. die haben schlicht und ergreifend keine ahnung.

  • S
    Sinon

    Oh man, bei sowas möchte man am liebsten gleich auswandern. Warum gibt es kein Gesetz gegen stumpfsinnigen Populismus? Wobei es eigentlich noch trauriger ist, dass man mit solchen Aktionen tatsächlich auch noch Leute für sich gewinnt... Armes Deutschland... Was erwarten die Politiker? Dass 2 Minuten nach Ende der Veranstaltung 500 schwer bewaffnete Computerspieler die Innenstadt in ein Schlachthaus verwandeln? Denkt irgendwer überhaupt für 2 Sekunden nach, bevor die den Mund aufmachen? Oder überlasen sie das Reden ausschließlich ihren Wahlkampfstrategen?

    Sowas ist erbärmlich...

     

    btw: "auch Ego-Shooter wie "Counterstrike" (frei ab 16) und "Warcraft 3" (frei ab 12)" Warcraft3 ist KEIN Egoshooter, warum wird das immer wieder behauptet? Warcraft3 ist ein Strategiespiel mit Rollenspiel-Elementen. Das hat rein gar nichts mit Egoshootern oder Killerspielen zu tun. Wenn Strategiespiele schon als Killerspiele gelten, dann gehört Pacman auch auf den Index. Immerhin werden da wehrlose Punkte vernichtet und die Geister müssen ja auch irgendwie zu Tode gekommen sein...