Wegen Ehrung von Kolonialverbrechern: Herero kritisieren Hamburg
In einem offenen Brief an Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) kritisieren Nachfahren der Herero den Umgang Hamburgs mit der deutschen Kolonialgeschichte. Hamburg würde immer noch Kolonialverbrecher, die maßgeblich am Völkermord an den Hereros beteiligt waren, mit Straßen und Gebäuden ehren, heißt es in dem am Montag in Berlin veröffentlichten Brief der „Association of the Ovaherero Genocide in the USA“ (OGA). Bei Massakern an den Herero und Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika wurden zwischen 1904 und 1908 mehr als 100.000 Menschen getötet.
Konkret Anstoß nehmen die Herero-Nachfahren vor allem am „Trotha-Haus“ in der ehemaligen „Lettow-Vorbeck-Kaserne“ in Hamburg-Jenfeld. Mit dem in der NS-Zeit errichteten Gebäude werde mit Lothar von Trotha immer noch einer der Hauptverantwortlichen für den Genozid an den Herero und Nama geehrt. (epd)
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