: Weg vom Waterloo-Ufer
■ Ausländerbehörde zieht um
Die Ausländerbehörde für die Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien soll so schnell wie möglich vom Waterloo-Ufer nach Hohenschönhausen verlegt werden. Dies beschloß am Mittwoch der Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses auf Vorschlag von Innensenator Heckelmann. Die dort seit einem Jahr residierende Dienststelle für Asylbewerber wird in die Zentrale Aufnahmestelle für Aslybewerber in die Spandauer Streitstraße einziehen.
Der Parlamentsausschuß reagierte auf die massive Kritik von Bezirkspolitikern und Flüchtlingsberatungsstellen über die Zustände am Waterloo-Ufer. Die Wartezeit bis zur Bearbeitung eines Antrages dauerte dort bis zu 30 Stunden. Immer wieder kam es zu häßlichen Szenen, weil Frauen und Gebrechliche aus der Schlange gedrängt wurden. Bis zum Umzug, so beschloß die Ausländerbehörde vor einigen Tagen, werden wenigstens die Warteräume ab 24 Uhr geöffnet. Dort finden aber nur 70 Menschen Platz. Außerdem bewilligte das Abgeordnetenhaus das Geld für eine Wartehalle, in der 250 Menschen Platz finden können. Täglich werden aber am Waterloo-Ufer etwa 100 Neuanträge und etwa 400 Duldungsverlängerunganträge bearbeitet. aku
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