: Weg in die Selbstzerstörung
betr.: „Alle Welt gegen Scharon“ (… Selbstmörder sprengt Bus in die Luft: neun Tote), taz vom 11. 4. 01
Das jüngste Selbstmordattentat in Haifa hat bewiesen: Arafat ist und war unschuldig! Wenn schon Scharons Armee, die das ganze Palästinensergebiet besetzt hält und mit jener rücksichtslosen Härte durchgreift, die man ja immer von Arafat verlangt hat, wenn also nicht mal dieses eisenharte Durchgreifen Sicherheit für Israel bringt, die Selbstmordanschläge stoppt, wie hätte sie da ein demokratischer Präsident Arafat stoppen können? Israel ist auf Amokkurs, auf dem Weg in die Selbstzerstörung. Der israelische Publizist und ehemalige Mitarbeiter von Schimon Peres, Gideon Levy, schreibt in der Haaretz vom 9. April („The People’s War“): „Dies ist eine dunkle Zeit in Israel. Der Schaden, den wir uns selbst zufügen, wird zumindest zum Teil irreversibel sein. In nicht ferner Zukunft, wenn klar sein wird, dass dieser Krieg sinnlos war, werden vernünftige oppositionelle Stimmen wieder Gehör finden. Aber es werden immer noch zu wenige sein – zu wenige zu spät.“ ANDREA NOLL, Reutlingen
Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen