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Weder Haftbefehl noch DDR-weite Fahndung nach Abu Daud

Berlin (dpa/afp/ap) - Gegen den angeblich in der DDR untergetauchten Palästinenser Abu Daud gibt es nach Angaben des Ostberliner Innenministeriums bisher weder eine aktuelle Spur noch überhaupt einen Haftbefehl. Das erklärte die Volkspolizei. Der Verdacht, daß sich der Gesuchte noch in der DDR aufhalten könne, sei nicht so groß, daß DDR-weit nach ihm gefahndet werden müsse.

Die Verdachtsmomente im Fall Daud konzentrierten sich ausschließlich auf Berlin. Der Araber, so ergaben Unterlagen des früheren Ministeriums für Staatssicherheit, sei Ende der siebziger Jahre über den Flughafen Berlin-Schönefeld eingereist, den er ebenso in der Folgezeit benutzt habe. Abu Daud habe nach diesen Angaben im Juli 1978 auch schon in einem Hotel in Ost-Berlin gewohnt. Derzeit ermittelt die Kriminalpolizei lediglich, ob sich Daud noch in jüngster Zeit in Ost-Berlin aufgehalten hat.

Abu Daud gehört zu den weltweit meistgesuchten Personen. Er wird vor allem in Verbindung gebracht mit dem blutigen Überfall auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München.

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