: Waschen, schneiden, legen
D 1999, Regie: Adolf Winkelmann; mit Guildo Horn, Susanna Simon, Sissi Perlinger u.a.; 90 Min.
Das war unvermeidlich! Bloß warum haben sie sich soviel Zeit gelassen? Der Guildo-Horn- Rummel ist doch schon mächtig am abebben und jetzt das. Andere Schlagerfuzzis springen aus dem Fenster und Guildo Horn hüpft auf die Leinwand, wie gesagt: war unvermeidbar. Eineinhalb Jahre nach dem siebten Platz beim Grand Prix Eurovision de la Chanson sollen wir jetzt also Geld bezahlen um die singende Nussecke im Kino angucken zu dürfen.
Unter der sensiblen Regie des Adolf Winkelmann (“Nordkurve“) greift der Schwabbel mit dem dünnen Haupthaar jetzt zum Kamm. Guildo ist ein Frisör. Er heißt Toni Schatz und ist ein ebensolcher, wenn es darum geht, den diversen Damen die Locken zu legen und sie zu willenlosen Opfern seines schier unbändigen Sexappeals zu machen. Der Coiffeur als Charmeur, Toni Schatz ist der James Bond unter den Frisören. Er hat die Lizenz zum Haareschneiden und führt die schärfste Klinge seit Zorro. Doch dann kommt es, wie es kommen muß: Toni verliebt sich in eine runde, nein, in zwei runde Nussecken, und danach ist nichts mehr, wie es vorher einmal war – oder so. Wie gesagt, das Ding war vorhersehbar und unvermeidlich, jetzt müssen wir damit leben – oder auch nicht.
Astra Filmpalast, CinemaxX Colosseum, CinemaxX Hohenschönhausen, CinemaxX Potsdamer Platz, CineStar Hellersdorf, UCI Kinowelt Zoo Palast, UFA-Filmbühne Wien, UFA-Palast Treptower Park
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