: „Wasch dir die Hände, sonst knallts!“
■ Ein 16jähriger Hauptschüler aus Berlin schrieb einen Aufsatz zum Thema: Wie meiner Meinung nach Uwe Barschel umgekommen ist
Ich, Uwe Barschel, saß gerade in Genf in meinem Hotel und wartete auf meinen Informanten. Plötzlich klopfte es mehrmals an meiner Tür, die erwartete Person trat ein. Ich konnte meinen Augen nicht trauen: Es war Herr Pfeiffer oder jemand gut verkleidet. Ich wurde mit einer Waffe bedroht und mit verstellter Stimme aufgefordert, telefonisch eine Flasche Rotwein zu bestellen - und sogar meine Marke (der Mensch mußte mich also ganz gut kennen!). Kurz darauf erschien der Zimmerkellner und stellte die Flasche Wein auf den Tisch - aber mit nur einem Glas!! In der Zwischenzeit befand sich der angebliche Informant im Badezimmer und ich hörte Wasser in die Badewanne einlaufen. Bevor ich überhaupt sagen konnte, daß ich gar nicht baden will, bekam ich ein Handtuch in die Hand gedrückt. Er sagte: „Wasch dir die Hände, sonst knallts!“ In der kurzen Zeit füllte der Herr das Weinglas voll und ich konnte noch sehen, wie er etwas hineingab. Ich konnte ihm nicht klarmachen, daß ich auch keinen Wein trinken wollte. Immer fuchtelte er mit dem Pistolenlauf in meinen Rippen. Also trank ich, und der Mensch sagte mir: „Während Sie trinken steigen Sie in die Badewanne ein. Es blieb mir nichts anderes übrig als dies zu tun. Dann wurde es dunkel um mich - nur ein kurzer Gedanke bewegte mich - warum hat er einen Fotoapparat mit? Also meiner Meinung nach wurde Uwe Barschel umgebracht, damit nicht noch andere Politiker mit ihren schmutzigen Geschäften ans Tageslicht kommen. Aber Lügen haben kurze Beine!!!! (Robert, 16 Jahre alt)
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