piwik no script img

Was tun in Hamburg?

Foto: Florian Krauss

Di, 21. 2., 19 Uhr, Fabrique im Gängeviertel

Zufluchts-Städte

Sie gehören zu den Ersten, denen Donald Trump in den USA den Garaus machen will, indem er droht, ihnen bitter benötigte Bundesgelder zu entziehen: Mehrere Hundert Städte und Gemeinden in den USA, aber auch in Kanada und rund 80 in Europa, verstehen sich als Sanctuary Cities: als Zufluchtsstädte. Sie verpflichten sich, Geflüchtete und Migrant*innen ohne Papiere zu schützen und ihnen gleichberechtigten Zugang zu kommunalen Leistungen wie Bildung oder Gesundheitsversorgung zu gewähren. Am Dienstag stellen Nathan Prier und Ayesha Basit vom Solidarity City Movement aus Toronto das Netzwerk vor und diskutieren, ob und inwiefern sich Anknüpfungspunkte für die Situation in Deutschland bieten und wie man aus ihren Erfahrungen lernen kann.

Do, 23. 2., 20 Uhr, Kampnagel

Heimat-Verdrängung

Hinter der Heimatfilmidylle des chilenischen Ferienressorts Villa Baviera verbarg sich bis in die 1990er-Jahre die berüchtigte Sekte Colonia Dignidad – Folterzentrum der Pinochet-Diktatur, sicherer Hafen für ihre Todesschwadronen und Tatort systematischer sexueller Gewalt gegen Kinder. Vor diesem Hintergrund inszeniert das Berliner Kollektiv Monster Truck in seiner Installation „Welcome to Germany. Ein Heimatabend“ in urgemütlicher Biergarten-Rotunde eine zünftige Tour de force durch die Abgründe der deutschen Seele und die Wiederkehr des Grauens hinter spießbürgerlich-volkstümlicher Fassade.

Do, 23. 2., 19.30 Uhr, Werkstatt 3

Zeichen-Zunahme

Nicht das Wort, sondern der Tod war am Anfang, sagt der als Kind tamilischer Geflüchteter im Alter von vier Monaten nach Deutschland gekommene Berliner Autor Senthuran Varatharajah: der Tod als Voraussetzung der Flucht und deshalb auch als Quelle seines Schreibens. Klug und leise schreibt er in seinem Debütroman „Vor der Zunahme der Zeichen“ (S. Fischer 2016, 256 S., 19,99 Euro) in Form eines Internet-Chats zweier Menschen, die als Kinder mit ihren Familien nach Deutschland geflohen sind, über Heimat, Bürgerkrieg und Flucht und über das Leben im Geflüchtetenheim, in Schule und Ausbildung. Und darüber, wie er als Erstklässler in die Welt der Buchstaben hineinwächst, wie Verlust und Tod die Sprache, das Sprechen und das Schreiben prägt. Am Donnerstag stellt er das Buch in der Werkstatt 3 vor.

Do, 23. 2., 20 Uhr, Kölibri

Kriegs-Schatten

In den USA hat Sarah Gliddens berührende Comic-Reportage „Im Schatten des Krieges – Reportagen aus Syrien, dem Irak und der Türkei“ (Reprodukt, 304 S., 29 Euro) es längst in die Bestseller-Liste der New York Times geschafft. Am Donnerstag stellt sie ihre Zeichenstift-Doku über zwei junge US-amerikanische Journalisten, die fest entschlossen sind, ihre Landsleute über die Folgen des Irakkrieges aufzuklären, in Hamburg vor. MATT

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen