Was tun in Hamburg?:
Mi, 8. 2., 19.30 Uhr, Buchhandlung „stories!“, Straßenbahnring 17
Leben wie ein Tier
Wie Tiere von außen aussehen und wie sie biologisch funktionieren, weiß der britische Tierarzt, Rechtsmediziner und Ethiker Charles Foster schon lange. Aber wie fühlt es sich an, wenn man in ihre Rolle schlüpft, wie sieht die Beziehung von Tier, Mensch und Lebensraum aus ihrer Perspektive aus? Wochenlang hat Foster zu verschiedenen Jahreszeiten im Wald und an Flüssen gehaust, sogar unter der Erde gelebt wie ein Dachs; hat in Mülleimern gestöbert wie ein Fuchs und mit den Zähnen nach Fischen geschnappt. Seine Erlebnisse hat er im Buch „Der Geschmack von Laub und Erde“ (Malik-Verlag 2017, 288 S., 22 Euro) aufgeschrieben, am Mittwoch stellt er es in der Buchhandlung „stories!“ im Falkenriedquartier vor.
Sa, 4. 2., 20 Uhr, Jüdischer Salon im Café Leonar
Neue Wege
Eine prototypische Einwanderergeschichte des 20. Jahrhunderts erzählt der Australier Shaun Tan in seiner Graphic Novel „Ein neues Land“ (Carlsen 2008, 129 S., 29,90 Euro): eine Hommage an jeden Menschen, der zur Reise an einen namenlosen, fremden Ort ohne Familie und Freunde und in eine unbekannte Zukunft aufbricht, um sich ein neues Leben aufzubauen. Dabei geht auch Tan selbst neue Wege: Ganz ohne Worte macht er das beklemmende Gefühl der Fremdheit greifbar.
Jetzt hat der israelische Komponist Itay Dvori Tans Bildergeschichte vertont. Am heutigen Samstagabend ist seine Suche nach einem musikalischen Ausdruck für die Erfahrungen von Flucht und Neuanfang als Comic-Konzert im Jüdischen Salon im Café Leonar zu erleben. Während des Konzerts ist „Ein neues Land“ als Projektion zu sehen, eine Einführung gibt es von der Literaturwissenschaftlerin Sarah Steidl.
Fr, 11. 2., 20 Uhr, Polittbüro
Peng, peng, peng
Einen Literaturpreis nach dem anderen heimst die Lyrikerin und (ehemalige) Spoken-Word-Artistin Nora Gomringer ein, darunter so renommierte wie den Jacob-Grimme-Preis Deutsche Sprache, den Joachim-Ringelnatz-Preis und vor zwei Jahren auch den Ingeborg-Bachmann-Preis. Denn die Deutsch-Schweizerin hat ein außergewöhnliches Gespür für Rhythmik, Musik und Sprachmelodie.
Jetzt präsentiert Gomringer unter dem Titel „Peng Peng Peng!“ eine neue Sprach-Musik-Kollaboration mit dem Jazz-Schlagzeuger Philipp Scholz: Gomringer rezitiert Eigenes und Weltliterarisches, Scholz gibt dazu den Takt an, begleitet, pointiert oder stört. Am Freitag ist das Jazz-Lyrik-Duo im Polittbüro zu Gast.
Do, 9. 2., 19 Uhr, Werkstatt3
Migrantenwissen
Migrant*innen haben vielfältigste Perspektiven auf globale Zusammenhänge und das gesellschaftliche Zusammenleben. Sie zu sammeln und archivieren, hat sich das „Archive of Migrant Knowledge“ vorgenommen. Am Donnerstag zeigt der Theatermacher und Autor Dan Thy Nguyen Ausschnitte aus 2016 entstandenen Filmen, die mit dem Mittel der „Oral History“ persönliche Fluchtgeschichten dokumentieren, und spricht über Grenzen, Ambivalenzen und Aufgaben der Wissensvermittlung. MATT
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