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Was tun in Hamburg?

Mi, 16. 3., 20 Uhr, Buchhandlung im Schanzenviertel

In the Pines

Düstere Geschichten von Mord und anderen wahren und erfundenen Verbrechen: Ohne „murder ballads“ ist die US-amerikanische Folkmusik nicht vorstellbar. Von Bob Dylan bis zu Nick Cave, alle haben sie schaurige Ohrwürmer aufgenommen. Der niederländische Zeichner und Autor Erik Kriek hat sich für seinen Band „In the Pines“ (Avant-Verlag, 136 S. inkl. CD, 24,95 Euro) fünf Mordballaden als Inspiration ausgesucht. „Pretty Polly“ etwa erzählt von einem ungesühnten Frauenmord, „The Long Black Veil“ von den letzten Stunden eines Unschuldigen vor seiner Hinrichtung. Fünf Songs hat Kriek selbst dazu mit der niederländischen Amerikana-Band Blue Grass Boogiemen eingespielt. Am Mittwoch stellt er Buch und Musik vor.

Di, 15. 3., 19.30 Uhr, Geschichts-Werkstatt Eimsbüttel

Streik-Dokument

Erbittert war der Arbeitskampf beim Joghurtbecherhersteller Neupack in Hamburg-Stellingen und Rotenburg an der Wümme. Ein neunmonatiges zähes Ringen, mit dem die Mitarbeiter das mittelständische Unternehmen in die Tarifbindung zwingen wollten. 260 Stunden Film- und Tonbandaufnahmen sind dabei entstanden. Material, das zum Teil von den Streikenden selbst stammt, die ihren Kampf mit Fotoapparaten und Handys dokumentiert haben. Dazu kommen Aufnahmen eines Kollegen der Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) und von Hajo Rieckmann und Puschki Aalders, die den Streik als Mitglieder des Solikreises begleitet haben. Aus all diesen Dokumenten haben Rieckmann und Aalders ihre Filmcollage „Das ist unser Streik – 9 Monate Arbeitskampf bei Neupack“ zusammengestellt.

Sa, 12. 3., 19 Uhr, Fabrique am ­Valentinskamp 34a

Recht auf Stadt

Pünktlich zur Wiedereröffnung der Fa­brique im Gängeviertel ist es fertig geworden: Zum ersten Mal ist Henri Lefebvres Buch „Recht auf Stadt“ in der Edition Nautilus in einer deutschen Übersetzung erschienen (224 S., 18 Euro). 1968 formulierte Lefebvre darin die Grundlagen des heute in urbanistischen Debatten so zentralen „Rechts auf Stadt“.

 Dahinter steckt für den französischen Soziologen und Philosophen viel mehr als nur ein individuelles Recht auf die Nutzung des Stadtraums: die kollektive Forderung nach einem erneuerten urbanen Leben und einer emanzipierten städtischen Gesellschaft, die dem Tauschwert und der industriellen Verwertungslogik wieder entrissen wird und die Stadt als Ort kreativer Schöpfung zurückgewinnt. Ab 19 Uhr stellen unter anderem der Künstler und Aktivist Christoph Schäfer und Verlagsleiterin Hanna Mittelstädt das Buch vor.  MATT

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