piwik no script img

Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

Von MATT

■ Sa, 17. 5., 15 Uhr, Immanuelkirche

Neue Stadt

Eine neue Stadt inmitten der alten gründen will will Björn Bickers, Malte Jeldens und Michael Graessners Stadtprojekt „New Hamburg“ in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus – ausgehend davon, dass Hamburg längst zur „multikulturellen Ankunftsstadt“ geworden ist. Auf der Veddel soll so die „Stadt der Ankommenden“ entstehen, in der die Anforderungen und Chancen der Einwanderungsgesellschaft untersucht, neu verhandelt, gestaltet und verändert werden sollen. Im Oktober soll „New Hamburg“ seine Tore öffnen, zum Auftakt lädt das Projekt schon jetzt zum ersten Kennenlernen im Rahmen des Stadtteilfestes „New Hamburg loves Veddel“ rund um die Immanuelkirche. Neben der Präsentation einzelner Projekte gibt es ein Straßenfest mit Nachbarschaftsbuffet und Kinderprogramm, Führungen und Spaziergänge, Konzert und Party.

■ So, 18. 5., 15 Uhr, Golden Pudel Club

Tasten-Tausendsassa

Carsten Meyer alias Erobique kennt man vor allem verschwitzt, wenn der Alleinunterhalter, Komponist, International-Pony-Keyboarder und überhaupt musikalische Alleskönner mit Fender Rhodes und Rhythmusbox zum Tanz bittet oder sich gemeinsam mit Matthias „Tex“ Stroda auf die Suche nach all den sich zwischen Avantgarde-Blödeleien und Boogie-Woogie-Fetzen findenden Möglichkeiten für kleine Lieder und großes Chaos begibt. Mit Egoexpress, Schorsch Kamerun, Rocko Schamoni und Jacques Palminger hat er zusammengearbeitet, Theatermusik für das Thalia Theater oder die Schauspielhäuser in Hamburg und Zürich geschrieben, auf dem Jazzfestival in Montreux gespielt. Am Sonntag ist Erobique live beim Open Air im Garten des Golden Pudel Clubs zu erleben, um die Vinylversorgung kümmern sich Rüftata110 und Groove-City-Besitzerin Marga Glanz.

■ Di, 20. 5., 19.30 Uhr, Zwangsarbeiterbaracken, Wilhelm-Raabe-Weg 23

Becker liest Bredel

In seiner im Exil 1944/45 geschriebenen Erzählung „Der Opfergang. Eine zeitgenössische Chronik“ beschreibt der sozialistische Schriftsteller Willi Bredel die als „Rassenschande“ kriminalisierte Liebe zwischen der Arbeiterin Inge Lee und dem polnischen Zwangsarbeiter Kasimir Koralski. In Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Willi-Bredel-Gesellschaft ist die Geschichte im Dezember als Hörbuch erschienen (Hörbuch Verlagsgesellschaft Dr. Dahms, 2 CDs, 14,90 Euro), gelesen vom Schauspieler Rolf Becker. Am Dienstag liest Becker Bredel und stellt das Hörbuch vor.

■ Sa, 17. 5., 21 Uhr, Laeiszhalle

Hommage mit Orchester

Anders als die anderen war das Trio e.s.t. um den Ausnahme-Pianisten Esbjörn Svensson bis zu dessen tragischen Tauch-Tod im Sommer 2008 in so mancher Hinsicht: Von Kritikern geliebt und zugleich kommerziell erfolgreich haben die Schweden seit Anfang der 1990er die Grenzen des klassischen Piano-Trio-Jazz neu gezogen, Jazzer wie Rocker beeindruckt, Keith Jarrett und Thelonious Monk mit Johann Sebastian Bach oder Radiohead vermählt und es auf die Titelseite des renommierten US-Jazzmagazins Down Beat geschafft – als erste Europäer überhaupt. Die beiden verbliebenen Bandmitglieder Dan Berglund und Magnus Öström führen die Musik von e.s.t. nun mit den Hamburger Symphonikern und prominenten Überraschungsgästen auf. An folgerichtig gewähltem Ort: In der Laieszhalle entstand 2007 auch die letzte Live-CD des Trios. MATT