Was macht eigentlich...: das Rote Rathaus?

Geheimnisse preisgeben.

Es soll in Berlin und im benachbarten Umland noch immer Menschen geben, die das Rote Rathaus und sein Drumherum nicht so recht kennen. Manche etwa glauben, bei dem Backsteinbau handle es sich um die Zentrale der Berliner Feuerwehr oder das Ausweichquartier der Stadtregierung bis zur Sanierung des Schöneberger Rathauses. Wieder andere denken, der Name "Rotes Rathaus" gehe auf DDR-Zeiten zurück, als die Kommunisten im Ostberliner Magistrat regierten. Auch wird behauptet, der Backstein sei in Wirklichkeit gelb - weil aus Geltow - und rot angemalt.

Mit diesem Stuss und vielem mehr soll ab jetzt Schluss sein und stattdessen die wahre Geschichte des Roten Rathauses belebt werden. Den Anfang macht heute Kulturstaatssekretär André Schmitz, der eine Büste des Rathausarchitekten Hermann Friedrich Waesemanns (1813 bis 1879) in dem Gebäude enthüllt. Waesemann, damals kein Unbekannter in der Berliner Architektenszene um Schinkel, Schadow und Stüler, war nicht nur Königlicher Baurat gewesen, sondern auch der Planer des repräsentativen Rathauses, dessen Gestalt er an den bürgerlichen oberitalienischen Rathäusern der Renaissance orientierte. Bürgerlich war auch der rote Backstein, den Waesemann verwandte. War dieser doch den neuesten Fabrikbauten entlehnt. Seither ist er die Chiffre für Berlins "Rotes" Rathaus.

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