■ Was halten Sie vom Handy?: „Wehret den Anfängen!“
Helga L., 45 Jahre, Krankenschwester
Manchmal höre ich andere sagen: „Mein Gott, da steht schon wieder einer mit einem Handy. Das ist ja furchtbar.“ Aber daß jemand auf der Straße telefoniert, stört mich nicht. Wenn es demjenigen die Arbeit erleichtert! Als Ärgernis empfinde ich es allerdings, wenn Tischnachbarn im Restaurant ein sehr engagiertes Gespräch führen und manchmal etwas die Kontrolle verlieren und laut werden.
Wolfgang Wirtz, 63 Jahre, Pharmazeut
Ich bin gegen Handys und auch gegen Autotelefone. Mich stört die Unaufmerksamkeit dieser Telefonbesitzer im Straßenverkehr. Wenn ich nur sehe, daß Leute links ganz lässig ihre Hand am Steuer haben und rechts intensiv telefonieren. Das läßt sich auch anders organisieren. Ich finde, diese Leute können das genausogut im Büro machen. Und die Ärzte sagen ja auch, daß es gesundheitsschädlich ist.
Isabella Hallmann, 19 Jahre, Bürokauffrau
Ich finde Handys gut. Besonders wenn man in einem Beruf arbeitet, wo man telefonisch jederzeit erreichbar sein muß. Mich belästigt das auch nicht, wenn jemand auf der Straße telefoniert. Wenn ich das Geld übrig hätte, würde ich mir sofort eins kaufen und es dann auch privat benutzen. Ich habe viele Freunde und bin viel unterwegs. Wenn mich jemand erreichen will, dann bin ich sofort da.
Uwe Borgenhagen, 31 Jahre, Kartograph
Ich finde es schlimm, daß öffentliche Gelder dafür ausgegeben werden, daß Leute in der U-Bahn mit dem Handy telefonieren können. Ich finde es dramatisch, daß die halbe Welt meint, so wichtig zu sein, daß sie überall erreichbar sein muß. Außerdem ist das genauso eine Umweltverschmutzung wie das ganze Blech, das durch Berlin fährt. Darum sage ich nur: Wehret den Anfängen!
Tayfun Sen, 26 Jahre, Clubbesitzer
Ich habe selbst ein Handy. In meiner Branche ist das ganz praktisch. Aber in Restaurants oder Cafés telefoniere ich nicht, da mach' ich es aus. Denn mir persönlich geht es auch auf die Nerven, wenn beim Essen die Leute neben einem zu brüllen anfangen. Und dieses „Hallo, wie geht's, mein Schatz?“, das interessiert doch keinen. Ich befürworte also das Funktelefon, aber in Grenzen.
Marlies Schmidt, 50 Jahre, Erzieherin
Mich stört es selbst nicht besonders, wenn ich jemandem mit so einem Ding auf der Straße telefonieren sehe. Trotzdem gucke ich mir diese Menschen genau an und denke mir dann so mein Teil. Das wirkt albern. So ein Handy ist doch nichts anderes als pure Angeberei! Deshalb würde ich mir auch keins anschaffen. Aber jeder soll selbst machen, was er für richtig hält.
Umfrage: Anja Sieber
Foto: Wolfgang Borrs
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen