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Was fehlt...: ... Laufveranstaltungen

Ja, viele Menschen finden es wahnsinnig, freiwillig 42,195 Kilometer durch Berlins Straßen zu rennen. Viele Menschen finden es wahnsinnig, überhaupt freiwillig irgendwo und irgendwann zu rennen. Aber Corona bringt plötzlich viele Menschen rein in die Turnschuhe – und auf der anderen Seite viele Menschen eben nicht gemeinsam auf die Straßen. Auch wenn die Pandemie beweist, dass Laufen ein geeigneter Individualsport ist, sind viele Läufer*innen gerade sehr traurig.

Für die Läufer*innengemeinde (und so muss man sie nennen, denn so wie in dieser Community über das Laufen gesprochen wird, liegt der Religions-Vergleich auf der Zunge, oh wehe allen Ungläubigen, die noch nicht auf dem einzig wahren Pfad traben) ist die Absage des Berlin-Marathons wegen Corona ein weiterer herber Schlag. Der Senat hat Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmenden bis zum 24. Oktober verboten. Beim Berlin-Marathon starteten letztes Jahr schlappe (eben nicht!) 47.000 Laufverrückte.

Jetzt herrscht im Läufer*innenkopf die große Leere. Virtuelle Läufe sind nur ein kleiner Trost und so eine selbstausgedruckte Urkunde war irgendwie in Grundschulzeiten auch reizvoller. Yeah. Bin heute wieder richtig gut gelaufen. Es hat nur niemand gesehen. (taz)