Was fehlt:
Neustadt/Dosse nicht mehr die Rosse. Endlich ist es soweit: Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat entschieden, dass sich Neustadt ab sofort „Stadt der Pferde“ nennen darf. Der Kommentar der SPD-Landtagsfraktion: „eine pragmatische, vernünftige und im Übrigen auch die einzig richtige Entscheidung“. Die SPD erinnerte daran, dass sich Abgeordnete aller Fraktionen des alten Landtages bereits seit über einem Jahr für das Anliegen von Neustadt, Sitz von Brandenburgs Haupt- und Landesgestüt, stark gemacht hatten. Bisher seien diese Bemühungen aber immer erfolglos geblieben. „Fachbeamte des Innenministeriums sind den Abgeordneten aller Fraktionen in der Vergangenheit in dieser Frage mit kleinlichen bürokratischen Bedenken gehörig auf die Nerven gegangen. Der Amtsschimmel wieherte!“ Doch Schönbohm, der goldene Reiter, hat den Hengst jetzt gezähmt. Seit dem 1. Januar 2000 darf die Stadt jetzt den Beinamen im Briefkopf sowie für Werbezwecke tragen. In Berlin-Neukölln, dem irgendwelche Verwaltungskläffer beharrlich den schmucken Titel „Stadt der Mastinos“ verweigert, herrschen angesichts der auswärtigen Dressurleistungen des Berliner Ex-Innensenators Schönböhm traurige Hundeblicke.
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