Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

  • 8.1.2020

Was fehlt …

… Uri Geller in der Downing Street

Das hat Dominic Cummings, der berüchtigte Chefberater des britischen Premierministers, nun davon: Seinem Aufruf an „Spinner und Außenseiter“, sich für einen Job im Regierungsapparat zu bewerben, hat ausgerechnet der britisch-israelische Illusionist Uri Geller Folge geleistet. „Sie wollen jemanden, der sich an den ‚Grenzen der Wissenschaft der Vorhersage‘ bewegt? Dann suchen Sie nicht weiter“, schrieb Geller in einem Brief an Cummings. „Ich habe echte übersinnliche Kräfte – fragen Sie einfach den Mossad, die CIA und das Pentagon“, fügte Geller hinzu. Damit spielte der 73-Jährige auf langjährige Spekulationen an, wonach er für den US- und den israelischen Geheimdienst gearbeitet habe. Seine Karriere als Entertainer sei eine gute Tarnung seiner Spionagearbeit gewesen, schrieb er weiter. Derzeit sei er zwar mit der Eröffnung eines Uri-Geller-Museums in Israel beschäftigt, für eine interessante Anstellung käme er aber gern nach Großbritannien zurück. Geller glaubt nach eigenen Angaben, seine Fähigkeiten insbesondere bei den zukünftigen Verhandlungen über die Beziehungen zwischen dem Königreich und Brüssel sinnvoll einsetzen zu können. Seinen Brief schloss der Illusionist mit den Worten „Vielen Dank für die Berücksichtigung meiner Bewerbung“. Cummings dürfte nicht Nein sagen zu so einem Jobanwärter. Denn es bedarf schon übersinnlicher Fähigkeiten, um bis zum Jahresende einen Deal mit der EU hinzukriegen, der ohne der britischen Ökonomie zu schaden, den maximalen Sonderweg für die Insel zulässt. Cummings kündigte aber an: „Wer nicht passt, wird binnen weniger Wochen wieder rausgeworfen.“ Oder er selbst stolpert über seine eigene Hybris und fällt in eine verbogene Gabel. (afp/taz)