Was fehlt …: … die Zipfel der Landkarte
War es eine Unterwanderungsstrategie gegen Chinas nationale Souveränität? Subtiler Antikommunismus? Eine subversive Aktion gegen Besatzungspolitik? Ist der Kalte Krieg wieder ausgebrochen?
Auf einem T-Shirt der US-amerikanischen Bekleidungsfirma Gap prangt eine Landkarte, die den Umriss Chinas aufgedruckt hat – allerdings ohne Südtibet, Taiwan und das Südchinesische Meer.
Diese Gebiete beansprucht die Volksrepublik für sich: 1950 marschierten chinesische Truppen in Tibet ein und brachten die Region unter ihre Kontrolle. Auch Taiwan sieht China als eine seiner Provinzen an. Taiwan hat allerdings seit 1949 eine eigene Regierung und unterhält diplomatische Beziehungen zu mehreren Staaten. Auf das Südchinesische Meer erheben mehrere Staaten Anspruch, China setzt sich jedoch regelmäßig darüber hinweg.
Diesen territorialen Machtansprüchen ist Gap mit der Darstellung der chinesischen Landkarte nicht nachgekommen, entschuldigte sich aber umgehend öffentlich, nachdem ein Nutzer im chinesischen Onlinenetzwerk Weibo sich über die fehlenden Teile des Landes beschwert hatte. Die T-Shirts seien vom Markt genommen und zerstört worden, so das Unternehmen. (taz)
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