Was fehlt …: … der Spaß an Silvester
Raten Sie mal, was ein Umwelt- und Naturschutzverein rät, wenn es um Silvester geht. Genau: Böllerei abschaffen, Bleigießen verbieten und grundsätzlich so viele Bedenken durch die Gegend tragen wie möglich. Einzig der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB) lässt den Zeigefinger maximal locker: Er verschickte jüngst eine Pressemitteilung mit dem Aufruf „Lasst es krachen!“.
Der Vereinsvorsitzende Johannes Bradtka wettert darin gegen BUND und Co., die Silvesterfans als „Ökoschweine verteufeln“ und sowieso ununterbrochen „in die persönliche Lebensführung der Menschen quasi hineinregieren“ – ja, wo kommen wir denn da auch hin, sakra? Wenn es nach Bradtka geht, jedenfalls nicht ans erwünschte Ziel, denn der Ruf als Oberlehrer und Spaßbremsen schade nicht nur den traditionellen Umweltverbänden, sondern auch dem Umweltschutz insgesamt.
Wir haben seine Krachlederne mal eben runtergelassen, und siehe da: Dem VLAB geht es gar nicht um Umweltschutz, sondern um die Bewahrung der guten, alten Bräuche. Zitat Bradtka: „Wir sollten bei dem Versuch einer nachhaltigen Lebensführung auch nicht alle Traditionen über Bord werfen. Wer einmal im Jahr, wie es seit langem hierzulande üblich ist…“ Bla bla bla.
Einziger Trost: Wer so rückwärtsgewandt ist, wird nie im neuen Jahr ankommen.
Tschüss VLAB, bis nie!
(sey)
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