Was fehlt …
… das Bankkonto
Seit der vergangenen Präsidentschaftswahl in Frankreich befindet sich der rechte Front National in einer Abwärtsspirale. Parteichefin Marine Le Pen scheiterte gegen Emmanuel Macron, die Partei begann, sich selbst zu zerlegen und jetzt will die zweitgrößte Bank des Landes, die Société Générale, ihre Bankkonten schließen.
Für die Beendigung des seit dreißig Jahren bestehenden Geschäftsverhältnisses gibt die Bank keine Gründe an. Der Front National hält das Vorgehen für einen Skandal und will es anfechten. Die Partei behauptet, sie habe keine Finanzprobleme, vielmehr mangele es der Bank an Demokratie und Pluralismus.
Dass die Geschäftsbedingungen einer Bank auf dem Vertragsrecht und nicht auf demokratischen Entscheidungen beruhen, sollte dem Front National bekannt sein. Eine Partei aber, die Gleichheit und Vielfalt mit Füßen tritt, muss sich nicht wundern, wenn ihr diese verwehrt bleiben. (taz)