die kinderfrage: Warum spürt man nicht, wenn man von der Erde angesaugt wird?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Kasimir, 5 Jahre alt.
Lieber Kasimir, weißt du, solche Rätsel beschäftigen Menschen schon seit langer langer Zeit. Und das Verrückte ist: Auch wenn die Forschenden denken, so eine Frage sei längst geklärt, gibt es manchmal doch wieder jemanden, der etwas ganz Neues darüber herausfindet.
Die Kraft, die dich auf der Erde festhält, nennt man Schwerkraft oder Erdanziehungskraft. Und auch wenn du sie nicht sehen kannst, wirkt sie Tag und Nacht auf dich ein. Das kannst du ausprobieren: Hüpf doch mal in die Luft! Dass du nach dem Springen ganz schnell wieder auf beiden Füßen stehst, liegt an der Erdanziehungskraft. Wie ein unsichtbarer Magnet sorgt sie dafür, dass du nicht von der Erde herunterfallen kannst.
Das funktioniert so: Alles, was Masse hat, zieht andere Dinge an. Die Erde ist riesengroß und schwer, sie hat also viel Masse und deswegen eine starke Anziehungskraft, die alles in Richtung Erdkern zieht. Du hast Recht: Müsste man das nicht eigentlich spüren? Dass du von der Anziehungskraft nichts merkst, liegt vor allem daran, dass du es gar nicht anders kennst. Für dich fühlt sie sich also ganz normal an, einfach wie „nichts“.
Spüren würdest du sie, wenn sie sich verändert. Zum Beispiel, wenn du in den Weltraum reist. Sobald du dich (mit viel Raketenkraft) von der Erde entfernst, wird ihre Anziehungskraft auf dich kleiner. Dann schwebst du im Raumschiff herum. Auch andere Planeten haben aber eine Anziehungskraft. Vielleicht hast du schon mal in einem Film gesehen, wie Astronaut*innen in ihren Raumanzügen auf dem Mond herumlaufen. Das sieht ganz komisch aus! Wenn sie springen, sieht das aus, als landen sie in Zeitlupe. Das liegt daran, dass der Mond viel kleiner ist, deswegen ist die Anziehungskraft auf dem Mond schwächer.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de
Wie das genau funktioniert mit der Anziehungskraft, das hat ein Mann namens Isaac Newton beschrieben. Das ist fast 400 Jahre her. Und jetzt kommt’s: Nachdem Leute ganz lange dachten, sie hätten das alles verstanden, kam ein anderer Typ, der hieß Albert Einstein. Vielleicht kennst du so ein berühmtes Foto von ihm, wo er mit verwuschelten Haaren die Zunge rausstreckt? Dieser Albert Einstein hat jedenfalls eine ganz neue Erklärung gefunden. Sie ist echt kompliziert, sogar für Erwachsene. Stell dir vor, dabei gibt es sogar krumme Zeit! Leih dir dazu doch irgendwann mal ein Buch aus: „Professor Albert und das Abenteuer der Relativitätstheorie“ zum Beispiel.Lea Fiehler
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