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■ DebatteWarum ich nie für die Stadtbürgerschaft kandidieren würde Von Ghislaine Valter

Sonntag werde ich bei hoffentlich gutem Wetter auf einer Kuhweide liegend die bremischen Wahlen boykottieren. Mögen manche EuropäerInnen mit ihren „für-AusländerInnen-extra-bunten“-Wahlscheinen zur Urne gehen: interessiert mich nicht. Mögen manche sich vor den Karren ihrer Partei als „Vorzeige-Ausländer“ für die runde Summe von 800 Mark im Monat in die Stadtbürgerschaft zerren lassen: interessiert mich nicht.

Mich interessiert: die Stadtbürgerschaft und der Landtag. Mit meinem französischen Paß und einem deutschen Paß wäre ich bereit zu wählen und zu kandidieren, allerdings nur bei folgender Quotenregelung: 1 Frau / 1 Mann / 1 Kind / 1 Jugendliche(r) / 1 ArbeiterIn / 1 Arbeitslos(e)r / 1 SozialhilfeempfängerIn / 1 StudentIn / 1 TaxifahrerIn usw. ... und Bremen zu Ehre: 1 Hahn / 1 Katze / 1 Hund / 1 Esel: Dann würde ich als Esel kandidieren und für die Katz' wählen, so kämen wir auf den Hund. Cocorico!

Ghislaine Valter, Gründerin der Asylgruppe grenzenLOS, ist Französin und dürfte für die Stadtbürgerschaft kandidieren.

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