Warum ich nicht (fertig) studiert habe : Dennis Lück, 32, Kreativdirektor
Aus Begeisterung an Sprache habe ich Übersetzung und Dolmetschen studiert. Doch das Studium wurde immer trockener, so dass ich über ein Praktikum als Werbetexter bei Scholz & Friends in die schillernde Werbebranche abgesprungen bin – der klassische Quereinstieg. Kreative können während eines Studiums zwar ihr Handwerk erlernen. Was man aber nicht studieren kann, ist der Mut zum Scheitern, den ein Kreativer braucht. Nicht den Willen und Ehrgeiz, die einen Kreativen zu schöpferischen Höchstleistungen treiben. Genie und Wahnsinn lassen sich auch nicht studieren – obwohl ich mich sehr gerne als Dozent für den zu gründenden Fachbereich „Wahnsinn“ zur Verfügung stellen würde. Es sind genau diese Eigenschaften, die ein herausragender Kreativer mitbringen muss. Dann wird der Kreative zu einem eifrigen Autodidakten. Ein Studium ist ein hilfreicher Wegbereiter, aber – wenn man die gesellschaftliche Notwendigkeit eines Studiums vernachlässigt – definitiv nicht nötig.