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Warnung vor Aids–Karten

Berlin (ap) - Die Forderung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin nach einer Registrierung von HIV–Infizierten ist auf scharfen Widerspruch gestoßen. Professor Meinrad Koch, der Leiter des Robert–Koch–Instituts beim Bundesgesundheitsamt in Berlin, nannte den Vorschlag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP „kontraproduktiv“. Koch fügte hinzu: „Diejenigen, die das immer wieder verlangen, sagen nicht, wie sie damit die Ausbreitung der Infektion eindämmen wollen.“ Die Erfassung von Menschen, die mit dem Erreger der tödlichen Immunschwächekrankheit infiziert seien, dürfe nicht das Ergebnis des Beratungsgesprächs zwischen Arzt und Patient sein. Koch zufolge behindert die karteimäßige Erfassung sogar den Kampf gegen Aids: „Es fördert nicht gerade das Vertrauen, wenn ein Infizierter damit rechnen muß, in einer Bundes–HIV–Kartei gespeichert zu werden.“ FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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