: Wall gegen die Polisario
■ Marokko baut die sechste Mauer gegen die Befreiungsfront in der Westsahara / Mauretanien ist „beunruhigt“
Algier (afp/dpa) - Der Präsident der „Demokratischen Arabischen Republik Sahara“ und Generalsekretär der Befreiungsfront Polisario, Mohammed Abdel Asis, hat gegen die Errichtung des sechsten marokkanischen Verteidigungswalls in der Westsahara protestiert. In einer Botschaft an UNO– Generalsekretär Perez de Cuellar und OAU–Präsident Denis Dassou NGuesso sprach Abdel Asis von einem „neuen Schritt der militärischen Eskalation“ Marokkos. Der Verteidigungswall beeinträchtige die gemeinsamen Bemühungen der UNO und der OAU um eine Friedensregelung für die Westsahara. Marokko gab am 17.4. die Fertigstellung des Walls bekannt, der den Polisario–Kämpfern den Zugang zur Atlantikküste abschneidet. Rabat kontrolliert nun mehr als zwei Drittel der ehemaligen spanischen Kolonie. In einer Meldung der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP hieß es, durch die sechste „Mauer“ seien weitere 65.000 qkm vor der Polisario geschützt und der Zugang zur Atlantikküste versperrt. Mit dem Bau der sechsten Befestigungslinie, die sich über 500 km erstreckt, war Mitte Februar begonnen worden. Damit sind die marokkanischen Verteidigungsanlagen in der an Bodenschätzen reichen Westsahara etwa 2.700 km lang und umfassen 242.000 der insgesamt 266.000 qkm des umstrittenen Wüstengebietes. Mauretanien hat sich gegenüber Marokko „beunruhigt“ über den Umstand gezeigt, daß der sechste Verteidigungswall auf über 200 km direkt an seiner Grenze entlangführt.
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