Wahlkampfkeule: Wahlkampf um Gottes Willen
Nun ist auch Göttliches in den Berliner Wahlkampf eingezogen. Nicht etwa bei der CDU, über die sich Herbert Grönemeyer – für unter 40-Jährige: erfolgreicher deutscher Sänger früherer Jahrzehnte – mal in einem Lied ausließ und ihr zuschrieb: „Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot“. Nein, jetzt sind die Grünen involviert. Die hatten bei ihrem Landesparteitag Ulrike Kostka zu Gast, nicht nur hiesige Direktorin des katholischen Hilfswerks Caritas, sondern auch außerordentliche Professorin für Moraltheologie. Sie zeigte sich angetan von grünen Vorstellungen für die nächsten zehn Jahre, freute sich auf die Zusammenarbeit und verabschiedete sich von den Grünen-Delegierten mit „Gottes Segen – das kann nie schaden.“ Im Grönemeyer-Lied heißt es übrigens noch: „So wahr mir Gott helfe, hab' ich geschworen – aber der ist eben ab und zu nicht bei mir, und dann bin ich total verloren.“
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