Wahlkampfkeule: Wo bleibt der Kampf?
Liebe Wahlkämpfer,
Keule ist verwirrt angesichts dieses Wahlkampfes, der so ganz auf den Kampf verzichtet. An den Laternen hängen die Plakate so einträchtig übereinander als gehörten sie zusammen. Alle sind irgendwie für Kinder und Familien, was mit Wohnen, Sicherheit und Polizei. Statt provokanter Thesen und Attacken auf die Gegner wird debil um die Wette gegrinst. Da scheint auch das Publikum wie gelähmt. Fragten wir zur Berlin-Wahl vor einem Jahr noch besorgt, ob „Politik- und Politikerverachtung sowie die Neigung zu Sabotage und Gewalt in einem gefährlichen Maße zugenommen haben“, bleiben die Plakate diesmal ganz, die Partei-Mobile unangezündet, die Stände unumgekippt. Keule wird auch schon ganz zahm und packt die Stacheln ein.
Noch 23 Tage bis zur Wahl
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