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Wahlbetrug in Pakistan „besonders raffiniert“

Islamabad (afp) — Eine Beobachtergruppe der Internationalen Menschenrechts-Föderation (FIDH) hat am Montag erhebliche Zweifel am ordnungsgemäßen Verlauf der pakistanischen Parlamentswahlen am 24. und 27. Oktober angemeldet. Im Gegensatz zur Beobachterkommission des amerikanischen Demokratischen Instituts kamen die vier Vertreter der in Paris ansässigen Organisation zu dem Ergebnis, bei den Wahlen sowohl zum Bundes- als auch zu den Provinzparlamenten seien auf „besonders raffinierte Weise“ Stimmen gefälscht worden. Beide Wahlen brachten eine vernichtende Niederlage für die Pakistanische Volkspartei (PPP) der abgesetzten Ministerpräsidentin Benazir Bhutto und ihrem Wahlbündnis. Die Vertreter des Demokratischen Instituts hatten am Freitag unterstrichen, zwar sei es bei den landesweiten Wahlen am 24. Oktober zu einigen „Unregelmäßigkeiten“ gekommen, doch hätten sie keinen wesentlichen Einfluß auf das Ergebnis gehabt.

Die beiden französischen Rechtsanwälte und Richter stellten Fälschungen bei der Abgabe der Stimmen, ihrer Auszählung und dem Errechnen des Endergebnisses fest. Einige Leiter von Wahlbüros hätten auf dem Weg zur zentralen Sammelstelle Pausen eingelegt, um einen Großteil der Umschläge gegen bereits vorbereitete Stimmenabgaben für die „Islamische Demokratische Allianz“ auszutauschen. Zudem wiesen die Wahlbeobachter auf die hohe Diskrepanz zwischen der Zahl der Mitglieder von Bhuttos PPP und ihrem niedrigen Stimmenanteil hin.

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