Wahl in Nicaragua: Ortega räumt ab
Nach ersten Hochrechnungen hat Daniel Ortega die nicaraguanische Präsidentenwahl mit über 60 Prozent der Stimmen gewonnen. Es wäre die dritte Amtszeit für den Sandinisten.
MANAGUA/SAN SALVADOR taz/afp | Das Ergebnis war erwartet worden, wenn auch nicht ganz so deutlich: Nach ersten Hochrechnungen hat der Sandinist Daniel Ortega die Präsidentschaftswahl von Nicaragua klar gewonnen. Ortegas Anhänger feierten bereits in den Straßen den Sieg des inzwischen 65-jährigen Sandinistenführers.
Nach Auszählung von sechs Prozent der Stimmen lag Ortega mit 66 Prozent klar in Führung. Der rechte Radiounternehmer Fabio Gadea landete mit 26 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Der ebenfalls rechte Ex-Präsident Arnoldo Alemán war mit 6,6 Prozent fast bedeutungslos. Insgesamt traten gegen ihn vier Kandidaten der Rechten an.
In Nicaragua ist der Präsident gleichzeitig Staats- und Regierungschef. Laut Verfassung hätte Ortega nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal zur Wahl antreten dürfen. In einem umstrittenen Urteil hob der Oberste Gerichtshof des Landes diese Regelung jedoch auf und machte so den Weg für eine dritte Amtszeit frei. Um auf Anhieb gewählt zu werden, muss ein Kandidat mindestens 40 Prozent der Stimmen erhalten oder 35 Prozent mit fünf Prozentpunkten Abstand zum Zweitplatzierten. Die Wahl vor fünf Jahren hatte Ortega mit nur 38 Prozent gewonnen.
Auch am Wahltag selbst ist wohl geschummelt worden. Wahlbeobachter der Europäischen Union und der Organisation Amerikanischer Staaten beschwerten sich, ihnen sei der Zutritt zu vielen Wahllokalen verwehrt worden.
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