: Wagner warnt die Bundesregierung
West-Berlin. Die Berlin-Zulage muß bleiben: Arbeitssenator Wagner (SPD) warnte gestern Bonn in einer Erklärung vor der Gefährdung des sozialen Friedens in der Region Berlin. Die jetzige Debatte um die Berlin-Hilfe und die achtprozentige Berlin-Zulage auf die Bruttobezüge aller Arbeitnehmer sei verfrüht und müsse auf das Unverständnis der Berliner stoßen. Die Schmerzgrenze in dieser Diskussion sei erreicht. Berlin sei die „einzige Stadt der Bundesrepublik“, betonte Senator Wagner, die direkt mit der DDR, nämlich mit Ost -Berlin, vereinigt werde. Daraus entstünden enorme Lasten, die unmöglich aus dem Landeshaushalt finanziert werden könnten. Die Kosten der Vereinigung Berlins seien nicht geringer als die Kosten der Spaltung. Wer rechnen könne, komme schnell zu diesem Ergebnis. In dieser Situation sei es unverantwortlich, und es zeige die soziale Kälte der Bundesregierung, daß, bevor auch nur einigermaßen eine seriöse Bilanz der auf ganz Berlin zukommenden Belastungen vorliegt, die Zeitspannen des Abbaus der Berlin-Hilfen und der Berlin-Zulagen festgeschrieben werden sollen.
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