: Waggons enthalten Chlor–Anteile
Hannover (dpa) - Der niedersächsische Umweltminister Werner Remmers (CDU) sieht sich nach Analysen in seinen Befürchtungen bestätigt, daß in den zwei Kesselwaggons, die auf einem privaten Bahnhofsgelände in Obernkirchen stehen, giftiger Sonderabfall enthalten ist. Wie Remmers am Montag in Hannover mitteilte, handelt es sich bei dem Inhalt der Waggons um chlorierte Kohlenwasserstoffe, die der normalen Altölentsorgung nicht zugeführt werden könnten. Die Existenz der Eisenbahnwagen, die seit mindestens drei Monaten auf dem Bahnhof abgestellt sind, war am vergangenen Donnerstag bekannt geworden. Nach den Analyseergebnissen beträgt der Gesamtchlorgehalt in einem Waggon zehn und in dem anderen fünf Prozent. „Nur dann kann das Entstehen solcher Grauzonen, wie in Obernkirchen geschehen, nicht mehr passieren.“ Der Entsorgungsfirma sei bis zu diesem Dienstag eine Frist zur Entsorgung gesetzt worden. Sollte keine geeignete Lösung angeboten werden, werde ein anderes Unternehmen beauftragt und die verantwortliche Firma mit den Kosten belastet. SPD und Grüne nahmen den Vorfall zum Anlaß, die Umweltpolitik der Landesregierung scharf zu kritisieren. Der umweltpolitische Sprecher der SPD– Landtagsfraktion, Uwe Bartels, vertrat die Auffassung, der Vorfall habe das hohe Maß an Schlamperei bei der Überwachung von Sonderabfällen bestätigt.
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