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Waffenexporte unter SPD–Regie

Bonn (dpa) - In den ersten fünf Jahren der Regierungszeit von Bundeskanzler Schmidt (SPD) sollen für über 1,6 Milliarden Mark Waffenexporte in Länder außerhalb des NATO–Bereichs abgewickelt worden sein. Dies geht aus einem Geheimpapier hervor, das Schmidt auf dessen Anforderung am 12. März 1979 vom Wirtschaftsministerium zugestellt wurde. Die Aufstellung gibt Aufschluß über die Lieferung von U–Booten an Peru, Kolumbien, Venezuela und Ecuador. Darüberhinaus wurden Schnellboote an mehrere südamerikanische Staaten sowie an Spanien geliefert. Die geheime „Verschlußsache“ veröffentlicht der Bonner Springer–Journalist Heinz Vielain in einem jetzt erschienenen Buch unter dem Titel „Waffenschmuggel im Staatsauftrag“. Darin beschreibt er im einzelnen regierungsamtliche Waffentransfers seit Mitte der 60er Jahre unter Einschaltung des Bundesnachrichtendienstes teilweise über Drittländer. Sie wurden von der zunächst in der Schweiz, dann in der Nähe von Bonn ansässige Wehrexportfirma „Merex“ ausgeführt, deren Inhaber Gerhard Mertins beim BND unter dem Decknamen „Uranus“ lief. Das Papier nennt ferner die Lieferung von Panzerabwehrraketen wie auch Raketen für Schnellboote an Nicht–NATO–Länder.

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