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Waffenembargo über Somalia verhängt

■ UN-Sicherheitsrat fordert sofortigen Waffenstillstand

New York (afp) — Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Donnerstag in New York eine Resolution verabschiedet, die Waffenlieferungen in das vom Bürgerkrieg gezeichnete Somalia verbietet und einen sofortigen Waffenstillstand der Konfliktparteien fordert. Die Resolution 733 wurde von den 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates einstimmig verabschiedet und tritt ab sofort in Kraft. Sie sieht auch vor, die Nahrungsmittelhilfe für die somalische Bevölkerung zu verstärken, die durch Hunger und Bürgerkrieg bedroht ist. Wenige Tage vor der Verabschiedung hatte UN-Generalsekretär Butros Ghali öffentlich die Verschlechterung der Situation in Somalia festgestellt und dringende Maßnahmen gefordert. Wie Ghali, der erste Afrikaner an der Spitze der Vereinten Nationen, berichtete, kamen in Somalia in zwei Monaten fast 20.000 Menschen ums Leben. Wie aus diplomatischen Kreisen verlautete, hatten außerdem besonders die afrikanischen Staaten in der UNO darauf gedrängt, daß sich der Sicherheitsrat mit der Situation in Somalia befasse.

Der britische Botschafter bei der UNO und derzeitige Präsident des Sicherheitsrates, Sir David Hannay, betonte kurz nach der Verabschiedung der Resolution, daß die humanitäre Hilfe der UNO und anderer internationaler Organisationen für Somalia an die Einstellung der Kriegshandlungen gebunden sei. Um zu gewährleisten, daß die humanitäre Hilfe die somalische Bevölkerung erreicht, soll ein Koordinator eingesetzt werden.

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