: Wacken war gestern
Uckermärkische Musik der neue heiße Scheiß
Freunde des gepflegten Heavy Metal, aufgepasst! Ihr lasst euch ja gern die Ohren durchpusten und schüttelt beim Headbangen sämtliche Krachtöne wieder durch die starkgestromten Haare aus. So sieht es jedenfalls aus, wenn ihr mit eurem Dauerkopfschütteln die dunkle Welt der Musik genussvoll durchleidet, als hättet ihr eine leicht sadomasochistische Ader. Da hätten wir etwas Neues für euch: die 34. Uckermärkischen Musikwochen, die im August allerlei krude Klänge verbreiten – darunter Werke eines türkischen Komponisten aus dem 18. und einer flämischen Mystikerin aus dem 13. Jahrhundert. Wer durch Black, Dark oder Extreme Metal gewappnet ist, wird hier auf seine Leidenskosten kommen. Vor allem weil die Festivalmacher „besonderen Wert auf die Präsentation von Instrumenten legen, die es nur selten aufs Podium schaffen“, wie es am Dienstag bei der Aural-Agentur epd heißt: Serpent und Torban, Fidel und Santur, Dilruba und Hackbrett, Maultrommel und Hölzernes Glachter werden geboten. Dagegen sind Blockflöten Waisenknabentröten. Da wird tiriliert und geschilpt, geziept und gefiept, dass die Lauscher wackeln wie in Wacken. Aber: Wacken war gestern! Das Hackbrett in der Uckermark ist der neue heiße Scheiß! Zeigt die Pommesgabel! Mano cornuta!
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