: Wachsam bleiben -betr.: "Antifa spielt mit politischer Selbstjustiz", taz v. 12.8.94
Betr.: „Antifa spielt mit politischer Selbstjustiz“, taz v. I2.8.
Verbrecher sind die, die Häuser von türkischen Menschen anzünden, wie erst gestern wieder; AusländerInnen durch die Straßen zu Tode hetzen; welche ein Regime wieder errichten wollen, das Konzentrationslager und einen Weltkrieg hervorgebracht hat.
Ein Flugblatt kann man nicht „verbrechen“, wie Jochen Grabler formuliert. Der taz-Artikel lenkt damit absichtlich ab von dem, worum es gerade an diesem Tag geht: Der Notwendigkeit, öffentlich gegen jede Naziversammlung aufzutreten.
Die Adresse von Markus Privenau ist AntifaschistInnen seit Jahren bekannt und längst auf Flugblättern und Plakaten verbreitet worden. Eine Veröffentlichung hat den Grund, in den Stadtteilen, wo die Nazis wohnen, auf diese aufmerksam zu machen, weil es dort in der Vergangenheit besonders häufig zu Übergriffen gekommen ist.
Außerdem unterstützt Markus Privenau die „Anti-Antifa“, die offen dazu aufruft, Linke umzubringen. Schon aus Gründen des Selbstschutzes ist es notwendig, öffentlich zu machen, wo diese Nazis wohnen.
Wenn die taz sich an diesem Tag darüber aufregt, macht sie die Nazimörder und -totschläger rein vorsorglich zu Opfern. Diesen Tonfall kennen wir nicht zuletzt aus dem jüngsten Urteil aus Mannheim über den NPD-Vorsitzenden Deckert.
Das OLG hat den Naziaufmarsch verboten, der Anlaß für antifaschistischen Protest und Widerstand ist nicht geringer geworden. So ist mit geplanten dezentralen Aktionen von den Nazis umso mehr zu rechnen.
Wachsamkeit, Protest und antifaschistische Gegenwehr sind gefordert!
Gruppe LEG0
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