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Archiv-Artikel

WOHIN IN BREMEN?

■ Samstag und Freitag, 20 Uhr

Delikatessen

Der Film „Dänische Delikatessen“ war ein kleiner Arthaus-Hit und das zurecht. Zwei Freunde, der eine neurotisch und ehrgeizig, der andere lethargisch und verkifft, eröffnen eine Metzgerei. Jemand wird versehentlich im Kühlraum eingeschlossen, die Leiche wird entsorgt, indem sie in kleinen Stücken an die ahnungslose, aber begeisterte Kundschaft weitergegeben wird; der Laden brummt. Die Inszenierung von Perdita Krämer und Ralf Knapp hält sich eng an die Vorlage und sei hiermit allen Freunden schwarzer Komödien empfohlen.

Bremer Kriminal-Theater, Friesenstr. 16–19

■ Donnerstag, 19 Uhr

Ein wenig Wirklichkeit

Die Ausstellung „Ich brauche ein wenig Wirklichkeit“ von Nina Hoffmann, noch bis Ende September zu sehen, ist eine der zugänglichsten, die in der GAK bislang gezeigt wurde. Zu sehen sind Arbeiten, die um Begehrlichkeiten und den projektiven Charakter von Wünschen kreisen – autobiografisch gefärbte Bilder und Installationen, die, so Hoffmann, „verschiedene Narrationen von Liebe“ durchspielen. Am Donnerstag findet eine szenische Lesung zu dem Bild statt, dessen Titel auch der der Ausstellung ist. Eine Arbeit, die, so war es an dieser Stelle vor wenigen Wochen zu lesen, gerade weil sie sich nicht in der Zurschaustellung eigener Befindlichkeiten erschöpft, als ein „sehr präzises Spiel zwischen Fiktion und Wirklichkeit“ daherkommt. Es lesen die Bremer KünstlerInnen Anna Huhn und Matthias Ruthenberg.

GAK, Teerhof 21

■ Donnerstag, 21 Uhr

Improvisierte Kollaborationen

Der Schlagzeuger Simon Camatta ist ein in der Jazz- und Impro-Szene äußerst umtriebiger und musikalisch vielseitiger Akteur. Er spielte mit so unterschiedlichen Musikern wie F.M. Einheit (Ex-Einstürzende Neubauten), dem Gitarristen Casper Brötzmann und dem britischen Saxofonisten John Butcher, dessen Nachname dezent andeutet, wie seine Musik sich zu traditionellen Spielweisen verhält. Allerdings kollaborierte Camatta auch mit Musikern und Ensembles, die ästhetisch weniger extremistisch als die genannten dahergekommen sind, zum Beispiel mit Uria Caine oder der Gospelakademie Krefeld. Im Saal der MIB tritt er zusammen mit dem Bremer Gitarristen Markus Makowski und dem Flötisten Nils Gerold auf. Das Konzert findet im Rahmen der Reihe „birdfree“ statt. Im Anschluss gibt es eine offene Session.

Musikerinitiative Bremen, Buntentorsteinweg 112

■ Sonntag–Dienstag, 20.30 Uhr

Wanderkino

Was heute anachronistisch wirkt, war in den vergleichsweise wilden Pionierzeiten des Kinos gang und gäbe: Filme wurden in den USA auf fahrbaren Leinwänden gezeigt, die durchs Land tourten. An diese Tradition schließt das Wanderkino an, das diese Woche am Bürgerhaus Weserterrassen Station macht. Gezeigt werden Filme von Charlie Chaplin und Buster Keaton, aber auch von heute vergessenen Regisseuren wie Hans Richter oder Mack Sennett, allesamt live von Tobias Rank am Piano und von Gunthard Stephan an der Violine begleitet.

Weserwiese beim Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b