WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute ist Auswahlmontag, man zerreiße sich bitte. Denn alles findet zeitgleich statt! Zum einen wird im Lichtblick der bemerkenswerte Film „Das negative Potential – Johannes Agnoli im Gespräch“ gezeigt, in dem der Politphilosoph seine Theorie erläutert. Der Dokumentarfilm zeigt recht gut, dass Agnoli nicht der einfache Klassiker war, zu dem ihn manche machen wollen. Barbara Agnoli, die gerade gerichtlich gegen den Ca Ira Verlag vorgeht, der die vorzügliche Werkausgabe Agnolis ebenso wie das Textbuch zum Film herausgebracht hat, wird anwesend sein. Zum Zweiten diskutieren im KATO Harald Rein, Gisela Notz und Ernst Lohoff über das so genannte Existenzgeld, genauer über die Frage, ob es stimmt, dass der Staat in der Lage wäre, ein solches zu garantieren, ohne dass es zu einem grundlegenden Systemwechsel kommt. Des Weiteren wird gefragt, ob ein solches „Grundeinkommen“ die Lebensperspektive für Frauen verbessere“ oder „führt es dazu, die ungleiche Verteilung von Arbeit zwischen den Geschlechtern zu verfestigen“? Ist die Forderung nach Existenzgeld also eine wirklich progressive? Das Hebbel am Ufer schließlich lädt zu einer Podiumsdiskussion, in der die alte These vom weltweit agierenden Konkurrenzkampf der Nationalstaaten unter dem schmissigen Titel „Imperialismus reloaded!?“ geklärt oder zumindest angerissen werden sollen. Sind die „Neuen Kriege“ alte und geht es nicht immer doch irgendwie um Pipelines? Was aber haben al-Qaida oder die UÇK damit zu tun, sofern sie nicht von Bush und Berlin oder sonst wem bezahlt werden, wie VerschwörungsjüngerInnen ganz sicher wissen, weil’s im Internet steht? Geht die leninsche These vom Imperialismus also noch auf? Es diskutieren u. a. Katja Diefenbach und Robert Kurz, welche sich wenig zu sagen haben dürften. Es wird spannend werden.